Redaktion 3

Dialektik versus Ontologie.

Nachdem wir die erbärmlichen Konsequenzen Neuerer Ontologie, ihre Affinität zum Nationalsozialismus beleuchtet haben, ist nun zu zeigen, warum die Dialektik unabweisbar geworden ist.

Hierzu ist Adorno zu befragen: "Ist Dialektik aber einmal unabweisbar geworden, so kann sie nicht wie Ontologie und Transzendentalphilosophie bei ihrem Prinzip beharren, nicht als eine wie immer auch modifizierte, doch tragende Struktur festgehalten werden. Kritik an der Ontologie will auf keine andere Ontologie hinaus, auch auf keine des Nichtontologischen. Sie setzte sonst bloß ein Anderes als das schlechthin Erste; diesmal nicht die absolute Identität, Sein, den Begriff, sondern das Nichtidentische, Seiende, die Faktizität. Damit hypostasierte sie den Begriff des Nichtbegrifflichen und handelte dem zuwider, was er meint. Grundphilosophie (erste Philosophie) führt notwendig den Primat des Begriffs mit sich; was ihm sich verweigert, verläßt auch die Form eines vorgeblich aus dem Grunde Philosophierens. Im Gedanken an die transzendentale Apperzeption, oder noch ans Sein, konnte Philosophie sich stillen, solange jene Begriffe ihr identisch waren mit dem Denken, das sie denkt. Wird solche Identität prinzipiell gekündigt, so reißt sie die Ruhe des Begriffs als eines Letzten in ihren Sturz hinein. Weil der Fundamentalcharakter jeglichen Allgemeinbegriffs vor dem bestimmten Seienden zergeht, darf Philosophie auf Totalität nicht mehr hoffen." (Adorno)


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„Erfahrung des Bewußtseins” und die „Dialektik der Aufklärung” Teil 22. Wir gehen nun über zu der bekannten Schrift von Horkheimer und Adorno: Dialektik der Aufklärung.


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Heute wird es um den Begriff metaphysischer Erfahrung gehen, was Adornos Metaphysikbegriff, der eben nicht Metaphysik als bloßes Jenseits von Erfahrung konzipiert, was seine negative Dialektik ausmacht und in der Nähe Schellings steht. „Der Begriff metaphysischer Erfahrung ist anders noch antinomisch, als die transzendentale Dialektik Kants es lehrt. Was an Metaphysischem ohne Rekurs auf die Erfahrung des Subjekts, ohne sein unmittelbares Dabeisein verkündet wird, ist hilflos vor dem Begehren des autonomen Subjekts, nichts sich aufzwingen zu lassen, was nicht ihm selber einsichtig wäre. Das ihm unmittelbar Evidente jedoch krankt an Fehlbarkeit und Relativität.“(Adorno)


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Erfahrung des Bewußtseins” und die „Dialektik der Aufklärung” Teil 17
Die Diskussion der Vorrede der Phänomenologie des Geistes aus dem September wird fortgesetzt, ggf. die Einleitung begonnen.


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Zum Kritikbegriff der materialistischen Dialektik Logik und Geschichte II

Die vergangene Sendung hatte den Ausgangspunkt der 40jährigen Diskussion einer Neuen Marx Lektüre zum Thema: das Verhältnis einer logischen oder begrifflichen Interpretation der Kapitallogik versus einer historischen Interpretation, welche sich darin als ahistorisch erwiesen hat.
Nun soll diese Diskussion fortgesetzt werden und das Verhältnis von Synchronie und Diachronie des Kapitalismus konkretisiert werden. Die außerordentliche Dynamik mit der eine Logik des Kapitals durch die Köpfe der Menschen hindurch herrscht, bezeichnet auch als "automatisches Subjekt", soll kenntlich werden. In der Sendung werden wir Unterscheidungen historischer und logischer Interpretation gegenübergestellen.


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Die Auseinandersetzung mit Karl Heinz Haags „Fortschritt in der Philosophie“ und sein Werk „Metaphysik als Forderung rationaler Weltauffassung“ wird fortgesetzt. Weiterhin werden Grundbegriffe Kants in der Deutung von Haags negativen Metaphysik dargelegt.


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Fortsetzung: Positivismusstreit "Das Ganze ist das Unwahre." "Es gibt kein richtiges Leben im Falschen" Oder: warum ist Kritik möglich?

Nachdem in der Oktobersendung die positivistische Stellung des Gedankens zur Wirklichkeit des "Kritischen Rationalismus" kritisiert wurde, wird die dialektische Auffassung von Kritik zum Thema, wie sie anhand jener berühmten Sätze Adornos sich zeigen läßt.
"Die Verdinglichung des Bewußtseins, das zur Dingwelt überläuft, vor ihr kapituliert, ihr sich gleichmacht; die verzweifelte Anpassung dessen, der die Kälte und Übergewalt der Welt anders nicht zu bestehen vermag, als indem er sie womöglich überbietet, gründet in der verdinglichten, der Unmittelbarkeit menschlicher Beziehungen entäußerten, vom abstrakten Prinzip des Tausches beherrschten Welt. Gibt es wirklich kein richtiges Leben im falschen, so kann es eigentlich auch kein richtiges Bewußtsein darin geben. Nur real, nicht durch ihre intellektuelle Berichtigung allein wäre über die falsche Meinung hinauszukommen.
Theoder W. Adorno: Gesammelte Schriften Bd. 10.2, S. 591)


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Der Verlust an Verbindlichkeit, Kraft zum Allgemeinen, geht einher mit dem seit spätestens des 20.Jh. evidenten Zerfalls von Individualität, das Adornos Kritik der Geschichtsphilosophie zur Reflexion des Verhältnis von Dialektik und Psychologie zwang und zur Erkenntnis, dass die Objektivität geschichtlichen Lebens, die von „Naturgeschichte“ sei, mit Marx gegen Hegel ein Zusammenhang des über die Köpfe hinweg sich realisierenden Allgemeinen. Die Dichotomie von Natur und Geschichte zu überwinden bedarf der Reflexion des Verhältnisses von Geschichte und Metaphysik, die zu den berühmten Meditationen zur Metaphysik führen, in denen Adorno die philosophischen Konsequenzen für „nach Auschwitz“ zieht.


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Nachdem das letzte Mal die Antinomienlehre Kants mit Hegels Dialektik kontrastiert wurde, wird nun um die Nachteile der Bescheidenheits Kant diskutiert:
„Die Autorität des Kantischen Wahrheitsbegriffs wurde terroristisch mit dem Verbot, das Absolute zu denken. Unaufhaltsam treibt es zum Denkverbot schlechthin. Der Kantische Block projiziert auf Wahrheit die Selbstverstümmelung der Vernunft, die sie sich als Initiationsritus ihrer Wissenschaftlichkeit zufügte.“(Adorno)


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"Erfahrung des Bewußtseins” und die „Dialektik der Aufklärung” Teil 10.
"Die Bildung und ihr Reich der Wirklichkeit". Bildung ist bei Hegel nicht Entwicklung der inneren Anlagen oder Akkumulation von Wissen. Sein Bildungsbegriff enthält gesellschaftliche, politische, historische und religiöse Momente, die eingebettet sind in die Erfahrungsgeschichte des Geistes. Auch dieses Kapitel der Phänomenologie wird in dem Sinne gelesen, daß der gesellschaftskritische Gehalt herausgearbeitet wird.


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