Redaktion 3

Die beiden letzten Meditationen stellen einen Zusammenhang zu Utopie und Immanenz her, Wunsch und bloße Realität her, die auch die Theologie beerbt, die von Theologen um das Beste gebracht wird. Die heute diskutierte zeigt auch wie Denken die Tauschgesellschaft noch im nichtigen Schein (immanent) transzendiert.
„Kein Licht ist auf den Menschen und Dingen, in dem nicht Transzendenz widerschiene. Untilgbar am Widerstand gegen die fungible Welt des Tauschs ist der des Auges, das nicht will, daß die Farben der Welt zunichte werden. Im Schein verspricht sich das Scheinlose.“(Adorno)


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Heute wird es um die Funktion des Todes für die Veränderung der Metaphysik nach Auschwitz gehen.
„Der Satz, der Tod sei immer dasselbe, ist so abstrakt wie unwahr; die Gestalt, in der das Bewußtsein mit dem Tod sich abfindet, variiert samt den konkreten Bedingungen, wie einer stirbt, bis in die Physis hinein. Neues Grauen hat der Tod in den Lagern: seit Auschwitz heißt den Tod fürchten, Schlimmeres fürchten als den Tod. Was der Tod gesellschaftlich Gerichteten antut, ist biologisch zu antizipieren an geliebten Menschen hohen Alters; ihr Körper nicht nur sondern ihr Ich, alles, wodurch sie als Menschen sich bestimmten, zerbröckelt ohne Krankheit und gewalttätigen Eingriff.“(Adorno)


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Objektivität und Verdinglichung
„Seine zähe Kraft zieht ...(der Subjektivismus) aus fehlgeleiteter Opposition gegen das Bestehende: gegen seine Dinghaftigkeit. Indem Philosophie diese relativiert oder verflüssigt, glaubt sie, über der Vormacht der Waren zu sein und über ihrer subjektiven Reflexionsform, dem verdinglichten Bewußtsein.”(Adorno) Die Diskussion des Vorrangs des Objekts wird fortgesetzt in Hinsicht auf Verdinglichung.


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„Es sollte die Haltung der Philosophie sein, immer gleichzeitig für und gegen Moral zu sein."(Adorno, Vorlesung 1956/57) Nachdem wir das letzte Mal den Begriff des Fortschritts in Hinsicht auf die Moraltheorie, diskutierten, wird es weiter darum gehen, den Fortschrittsbegriff mit dem Leitfaden des Essays Adornos: Fortschritt zu untersuchen und dabei die historischen Bezüge zu erklären.


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Heute: Natur und Geschichte.

In der engelianistischen Interpretation der Kapitallogik stellte sich die Frage nach dem Genetischen, dem Hervorgang des Geistes bzw Bewußtseins aus der Natur und ihrer Geschichte in einer Weise, die dazu führte, dass im Anschluß daran ein naturalistischer Materialismus starr-ontologisch vorgeordnet war.
Dies führte zu einer Trennung von Historischen und Dialektischen Materialismus (DIAMAT und HISTOMAT). Wir möchten zeigen, wie bei Marx dem entgegen die genetischen Aspekte und die kongnitiven sich aneinander abarbeiten und eine neue Form des Materialismus entstand, der die falsche Form überwindet.


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Von der Paradoxie zur Dialektik

Die Paradoxie, Denken sei nicht aus sich selbst zu erklären UND die Objektivität der Erkenntnis sei nicht ohne Denken, ist Schein. Dies gilt es anhand der Stellung der Dialektik zur Metaphysik zu erläutern:
"Die abendländische Metaphysik war, außer bei Häretikern, Guckkastenmetaphysik. Das Subjekt – selber nur beschränktes Moment – ward von ihr für alle Ewigkeit in sein Selbst eingesperrt, zur Strafe seiner Vergottung. (...)Was immer das Wort Sein an Erfahrung mit sich führen mag, ist ausdrückbar nur in Konfigurationen von Seiendem, nicht durch Allergie dagegen; sonst wird der Gehalt der Philosophie zum ärmlichen Resultat eines Subtraktionsprozesses, nicht anders als einst die Cartesianische Gewißheit des Subjekts, der denkenden Substanz. Man kann nicht hinaussehen. Was jenseits wäre, erscheint nur in den Materialien und Kategorien drinnen. Danach träten Wahrheit und Unwahrheit der Kantischen Philosophie auseinander. Wahr ist sie, indem sie die Illusion des unmittelbaren Wissens vom Absoluten zerstört; unwahr, indem sie dies Absolute mit einem Modell beschreibt, das einem unmittelbaren Bewußtsein, wäre es auch erst dem intellectus archetypus, entspräche. Der Nachweis dieser Unwahrheit ist die Wahrheit des nach-Kantischen Idealismus; dieser aber unwahr wiederum darin, daß er die subjektiv vermittelte Wahrheit dem Subjekt an sich gleichsetzt, als wäre dessen reiner Begriff Sein selber."(Adorno, Negative Dialektik) Daß Denken vermag gegen sich zu denken, ist der Kerngedanke der materialistischen Dialektik Adornos.


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Die Auseinandersetzung mit Karl Heinz Haags „Metaphysik als Forderung rationaler Weltauffassung“ ist fortzusetzen. Es geht um die Frage wie philosophisches Denken wahrhaft aufgeklärt sein kann die dahingehend beantwortet wird, dass sie auch die Infuffizienzen geschichtlicher Positionen zu überwinden weiß, ohne ihnen gegenüber ignorant zu sein.


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<strong>Ontologie und Dialektik II</strong>

Adornos Vorlesung aus dem Wintersemeser 1960/61 "Ontologie und Dialektik" war im Grunde der Anlaß zur Niederschrift der Negativen Dialektik. Sie verdankte sich einem "fast zufälligen Gespräch" mit dem französischen Germanisten Robert Minder, der in Frankfurt auf Einladung Adornos einen Vortrag gehalten hatte, welcher auch Heidegger zum Thema hatte.
Wir hatten bereits die allgemeinen Grundzüge von Heideggers Fundamentalontologie thematisiert, die Seinsweisen Vorhanden- und Zuhandenheit und Dasein. Dies gilt es nun in Hinsicht des Zeitbegriffs (und dem der "Sorge") zu vertiefen, der für die Unterscheidung von Eigentlichkeit und Uneigentlichkeit entscheidend ist, zu dem Adorno den "Jargon der Eigentlichkeit" geschrieben hatte. Heideggers Denken soll mit Gründen kritisiert werden und sein Engagement für den Nationalsozialismus darauf zurückgeführt werden, anstatt diese als seinem Denken äußerlich zu betrachten.
Wie tief sich die "Heideggerei"(Adorno) in den heutigen Zeitgeist eingeschrieben hat, soll in dieser und folgenden Sendung thematisch werden und die Dialektik als Alternative dazu aufgewiesen werden.


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Von der Kritik des Scheins der Unmittelbarkeit zur Ideologiekritik.

Hegels reflexionslogische Auflösung des Scheins der Unmittelbarkeit war Leitfagen für die Kritik der Oberfläche einer totalen Gesellschaft, die durch universale Vermittlung gekennzeichnet ist.
"Die Fakten sind nicht identisch mit ihr (der Gesellschaft), aber sie existiert nicht jenseints von den Fakten."(Adorno) Aus dieser Einsicht heraus erwächst eine Gesellschaftskritik vermittels einer Kritik einer Wissenschaft, die das aus dem Blick verliert, wodurch Gesellschaft nicht nur Objekt, sondern auch Subjekt ist, während Soziologie die Verdinglichung gesellschaftlicher Verhältnisse akzeptiert.
Wie dialektische Theorie dies überschreitet, soll deutlich werden.


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Wir setzen die Auseinandersetzung mit der Ende 2021 veröffentlichte Vorlesung Adornos des WS 1963/64 fort: „Fragen der Dialektik“, die über Fragen nachdenkt, die zu Fragen führt, „die offen sind zu den Fragen, über die im Ernst nachzudenken sich verlohnt und bei denen man die mit der Übermittlung der Resultate nicht auskommt“, frei von „dem Brimborium der Sekundärliteratur“, wie wir von dialektischem Denken Verwöhnten es lieben. Heute sind Vlg. 14 und 15 dran.


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