Selbstverständnis
Das FSK versteht sich als selbstorganisiertes, emanzipatorisches und politisches Radio-Projekt im Raum Hamburg. Das FSK ist nichtkommerziell und unabhängig. Was gesendet wird, entscheiden wir. Das heißt: Wir orientieren uns dabei nicht an Einschaltquoten oder politischen Vorgaben. Das FSK hat den Anspruch, Produzent*in einer linken, intervenierenden Gegenöffentlichkeit zu sein. Diese orientiert sich an den Interessen, Erfahrungen und Bedürfnissen von Personen und Gruppierungen, deren Stimmen und Positionen in der hegemonialen Öffentlichkeit systematisch unterdrückt werden.
Dabei möchte das FSK ein Ort sein, an dem Betroffene von Unterdrückung, Ausbeutung und Diskriminierung selbst produzieren. Das FSK bietet einen Raum, in dem bestehende Herrschafts- und Unterdrückungsverhältnisse nicht affirmiert werden, sondern Kritik an diesen Verhältnissen und Perspektiven ihrer Überwindung entwickelt werden. Dazu zählen Musik-, Kunst- und Ausdrucksformen, denen in den gegenwärtigen Verhältnissen Berechtigung abgesprochen wird.
Das FSK macht es sich zur Aufgabe, einen Beitrag gegen strukturelle Diskriminierung wie Rassismus, Sexismus, Antisemitismus, Ableismus, Queerfeindlichkeit und weitere zu leisten. Diese Aufzählung ist nicht vollständig und kann es niemals sein. Auch deshalb wird Antidiskriminierungsarbeit als dauerhafter Prozess geleistet, sowohl innerhalb der Strukturen des FSK als auch nach außen wirkend. Das Patriarchat, white supremacy, Kapitalismus und andere gesellschaftliche Machtverhältnisse gehören abgeschafft.
Das FSK versteht sich als Kombinat, weil sich unter seinem Dach vielfältige gegenhegemoniale Akteur*innen strömungsübergreifend zusammenfinden. Geeint durch das gemeinsame Bestreben dieses Radioprojekt zu organisieren, werden die verschiedenen linken, emanzipatorischen Perspektiven als Bereicherung und Möglichkeit angesehen, voneinander zu lernen.
Das FSK strebt eine Aufhebung der Trennung zwischen Redakteur*innen, Techniker*innen, Personen mit Verwaltungsaufgaben und konsumierenden Hörer*innen an. Die strikte Arbeitsteilung zwischen Redaktion, Technik und Verwaltung wird durchbrochen. Der Austausch zwischen Hörenden und Sendenden soll gefördert werden.
Das Projekt lebt überhaupt nur durch die Selbstorganisierung der Beteiligten. Die verschiedenen Selbstverwaltungsstrukturen dienen der Aufgabenteilung und der Transparenz, nicht der Hierarchisierung. Konkurrenz untereinander lehnen wir ab. Autoritäres Verhalten und autoritäre Strukturen auch. Entscheidungen werden kollektiv getroffen.
Anspruch ist es, solidarische Beziehungen unter den Mitwirkenden (ganz gleich ob Gast oder langjährig Aktive*r) zu ermöglichen. Das FSK möchte diese solidarischen Beziehungen über die aktiven Mitglieder hinaus fördern: indem es Ort des Zusammentreffens für Künstler*innen, Initiativen, Aktivist*innen, Wissenschaftler*innen und vielen mehr ist. Dadurch soll insbesondere auch der Austausch unter verschiedenen politischen Gruppen gefördert werden. Es soll im FSK generell ein Austausch über Grenzen hinweg und mit anti-nationalem Bewusstsein stattfinden. Die Vereinzelung wird aufgebrochen, solidarische Beziehungen entstehen.
Für wen ist das FSK offen? aka: Teilhabebedingungen
Erstmal gilt: Das FSK ist offen für alle!
Im FSK gibt es die Möglichkeit sich in geschützten Räumen zu organisieren (z.B. M8 Feminist Strike-Radio, BIPOC-Redaktion o.A.).
Radio zu machen heißt nicht nur: Sendung machen, sondern auch: Die Rahmenbedingungen dafür schaffen und reproduzieren, sich austauschen, kommunizieren, Sorge übernehmen, Papierkram, Putzen - wer sendet, soll auch Orga.
Wir tragen nicht nur die politische, sondern auch die finanzielle Verantwortung für das FSK kollektiv. Deswegen sollen Leute, die im FSK Radio machen, auch Förder*innenmitglieder sein. Nur die Finanzierung durch Einzelpersonen als Förder*innen kann die Unabhängigkeit des FSKs gewährleisten und ermöglicht, die Mittel, mit denen wir Radio machen, kollektiv zu erwerben und zu verwalten. So wie eine Gewerkschaft über die Beiträge ihrer Mitglieder funktioniert, wird das FSK auch von den Beiträgen der im FSK Aktiven getragen.
Wenn ihr Radio macht, müsst ihr euch an dieses Redaktionsstatut und die Beschlüsse der ABG (Anbieter*innengemeinschaft) halten.
Diskriminierungen wie Rassismus, Sexismus, Antisemitismus, Ableismus, Queerfeindlichkeit gehören nicht ins Programm und nicht in die Struktur. Da wir alle in einer Gesellschaft voller Ressentiment und Machtverhältnisse sozialisiert sind, ist es nötig, kontinuierlich kollektiv, und an sich selbst zu arbeiten, um diese Positionen zu überwinden. Wichtig ist nicht, alles schon zu wissen: Wichtig ist, Bereit für Aushandlungsprozesse zu sein, und offen für Diskussionen innerhalb der Radiogruppe/der Redaktion. Wenn sich Menschen uneinsichtig zeigen, Verletzungen anzuerkennen und sich einem transformatorischen Prozess verschließen, können sie durch die ABG ausgeschlossen werden. Das Ende der Aushandlung ist erreicht, wenn das Gespräch verweigert wird.
In unserer Gesellschaft und also auch im selbstorganisierten Radio kommt es zu Gewalt in verschiedenen Formen. Auch hier geht es darum, Gewaltverhältnisse zu überwinden und in Auseinandersetzung dazuzulernen. Wir wollen aber eins ganz deutlich machen: Physische Gewalt oder deren Androhung stellt einen Bruch dar - und führt zu Ausschluss aus dem Radio. Menschen sollen die Räume angstfrei nutzen können - das zu Gewährleisten ist die Verantwortung aller.
Politische Ämterträger*innen können keine Sendung machen. Was auch nicht geht: Sendungen für Parteiprogramme und Funktionen nutzen. Ausgeschlossen vom Radio sind Angehörige rassistischer, nationalistischer, faschistischer Parteien und Gruppierungen und religiöse Fundamentalist*innen.
No Cops! oder: Quellenschutz und die journalistische Sorgfaltspflicht sind Grundvoraussetzungen für journalistisches Arbeiten. Aus diesem Grund können Personen, die dem Legalitätsprinzip* (§ 152 Abs. 2, § 160, § 163 StPO; § 386 AO) unterworfen sind, nicht redaktionell, organisatorisch oder anderweitig im Radio oder dessen Strukturen tätig werden.
Awareness
Texte
Freies Radio
Texte aus der Broschüre "Form Struktur" (Oktober 1994):- Wir sind durch
- Klang, Laut, und Geräusch
- Befreien wir das Wort vom Diskurs
- Im Anfang war die Langeweile
- Freies Radio und nationale Identität
Antisemitismus im Freien Radio
- Dokumentation zum Konflikt um Antisemitismus und Sendeverbote im FSK 2002/2003
- Dokumentation zum Konflikt um Antisemitismus und Sendeverbote im FSK 2000/2001
- Andreas Kühne und Andrea Woeldike: Der Skandal als Institution - Antisemitismus im Hamburger "Freien Senderkombinat" (PDF-Version),
aus: Initiative Sozialistisches Forum - Furchtbare Antisemiten, ehrbare Antizionisten (2002) - Gaston Kirsche: Radio frei, Antisemitismus kaputt? (02/2001)
- Olaf Kistenmacher: »Antizionismus« und antisemitische Verschwörungstheorien in der politischen Linken
Realität des Freien Radios
- jes: Wo einige nicht verstehen wollen oder: wie man persönliche Interessen als Kritik an FSK verkauft,
aus: Lokalberichte Hamburg ??/2006 - Redaktion Quergelesen: The How-To-Use-The-FSK-Guide For Young Revolutionaries,
aus: McGuffin-Kassiber 01/2004
Presse
FSK in anderen Medien
11.06.2011 Taz: Gesendete Gegenöffentlichkeit
24.01.2011 Taz: Presse-Urteil folgenlos
19.01.2011 Deutsche Welle: Journalisten geraten zunehmend unter Druck
17.01.2011 Telepolis: "Zwischenzeitlich vernichtet"
13.01.2011 Jungle World: Härter als erlaubt
06.01.2011 Radar Hamburg: Durchsuchung beim FSK war rechtswidrig
06.01.2011 Telepolis: Illegale Razzia im Freien Radio Hamburg
06.01.2011 Radio Z: Verfassungswidrig: Razzia bei Hamburger Radiosender FSK
06.01.2011 Taz: Redaktionsrazzia war Unrecht
06.01.2011 SpiegelKritik: Telefonmitschnitte erlauben
06.01.2011 Rechtslupe: Durchsuchung beim Radio und die Rundfunkfreiheit
06.01.2011 Die Welt: Rechtswidrige Razzia
06.01.2011 Hamburger Abendblatt: Razzia war Verstoß gegen die Rundfunkfreiheit
06.01.2011 Wedel-Schulauer Tageblatt: Schallende Ohrfeige für Hamburgs Justiz
06.01.2011 Märkische Allgemeine: Verfassungsgericht: Linker Sender zu Unrecht durchsucht
05.01.2011 Medienmagazin.net: Erfolgreiche Verfassungsbeschwerde: Polizei-Razzia beim FSK in Hamburg 2003 war illegal
05.01.2011 Radio Blau: Bundesverfassungsgericht: Durchsuchung des Freien Sender Kombinats war rechtswidrig
05.01.2011 Gulli.com: Bundesverfassungsgericht bestätigt Verletzung der Rundfunkfreiheit
05.01.2011 N-TV: Karlsruhe stärkt Rundfunkfreiheit
05.01.2011 Taz: Nicht hinnehmbares Vorgehen
05.01.2011 Taz: Karlsruhe missfällt Polizeieinsatz
05.01.2011 Tagesspiegel: Urteil stärkt Freiheit des Rundfunks
05.01.2011 Pro: Verfassungsgericht stärkt Rundfunkfreiheit
05.01.2011 Spiegel Online: Hamburger Radio-Razzia war unrechtmäßig
05.01.2011 Deutscher Journalisten Verband: DJV begrüßt Richterspruch
05.01.2011 Open Report: Karlsruhe stärkt die Rundfunkfreiheit
05.01.2011 24 PR: Karlsruhe stärkt die
Rundfunkfreiheit
05.01.2011 Der Standard: Rundfunksender "Freies Senderkombinat" klagte erfolgreich gegen Durchsuchungsaktion
05.01.2011 Deutschlandfunk: Rundfunkfreiheit wird gestärkt
05.01.2011 Tagesschau: Karlsruher Richter stärken Rundfunkfreiheit
05.01.2011 Thüringer Allgemeine: Linker Radiosender klagt erfolgreich gegen Durchsuchungsaktion
05.01.2011 sat+kabel: Verfassungsrichter watschten illegale Razzia von Radiosender ab
05.01.2011 Legal Tribune: Durchsuchung eines Rundfunksenders war rechtswidrig
05.01.2011 Hamburger Abendblatt: Hamburger Lokalradio: Razzia war verfassungswidrig
05.01.2011 Stern: Linker Radiosender klagt erfolgreich gegen Durchsuchungsaktion
05.01.2011 Süddeutsche Zeitung: Verfassungsgericht stärkt Rundfunkfreiheit
05.01.2011 Westfalen-Blatt: Verfassungsgericht stärkt Rundfunkfreiheit
24.10.2010 Taz Nord: Büroturm im Sperrgebiet
15.09.2009 Taz Nord: Solidarität mit Angreifern
07.05.2009 Hamburger Morgenpost: Tanzflächen
12.06.2008 Hamburger Morgenpost: Ausgequetscht
15.05.2008 Hamburger Morgenpost: Mopo-Geheimtipp
24.04.2008 Hamburger Morgenpost: Barmbek protestiert mit lauter Musik
27.09.2006 Hamburger Abendblatt: Verwarnung für Rundfunk-Redakteur
22.08.2006 Hamburger Abendblatt: Das Motto der Radios
08.06.2006 Hamburger Morgenpost: Tanzflächen ...
08.06.2006 Hamburger Abendblatt: Freie Sende-Zeit
30.05.2006 Hamburger Morgenpost: Gemälde aus der Dose
09.03.2006 Hamburger Abendblatt: Jenseits von Dudelfunk
08.12.2005 Hamburger Morgenpost: 5 Fragen an Luc Le Truc
30.09.2005 Hamburger Abendblatt: U und E: Die Konzerte des Tages
29.09.2005 Hamburger Abendblatt: Beats & Benefiz
14.07.2005 Hamburger Abendblatt: Neues vom Pop
23.06.2005 Hamburger Abendblatt: Dschungel vs. Soli
30.05.2005 Hamburger Morgenpost: 4000 feiern Kettcar auf dem Dach
29.01.2005 Hamburger Morgenpost: Harte Strafe für FSK-Reporter
01.12.2004 Hamburger Morgenpost: Das soll Kunst sein
22.10.2004 Hamburger Abendblatt: Party-Planer
21.10.2004 Hamburger Morgenpost: Tipps
21.10.2004 Hamburger Abendblatt: Hunde-Elend
24.07.2004 Hamburger Abendblatt: Party-Planer
08.07.2004 Hamburger Abendblatt: Elektro-Teamwork
07.05.2004 Hamburger Morgenpost: Phonodrome
06.05.2004 Hamburger Abendblatt: Tipps
23.01.2004 Hamburger Abendblatt: Razzia: Sender reicht Klage ein
26.11.2003 Hamburger Abendblatt: Razzia bei Radiosender
09.08.2003 Hamburger Morgenpost: Das Wort zum Montag
09.05.2003 Hamburger Morgenpost: Medienpreis für Online-Angebote
03.05.2003 Hamburger Abendblatt: FSK trennt sich von Forum Radio
24.04.2003 Hamburger Abendblatt: Wahltag
30.01.2003 Hamburger Morgenpost: Catharina Boutari
16.01.2003 Hamburger Morgenpost: Musik-Tipps der Woche
16.01.2003 Hamburger Abendblatt: Vom Radio in den Club
20.12.2002 Hamburger Morgenpost: Dicks Doppelschlag in der Hansestadt
19.12.2002 Hamburger Abendblatt: kurz & wahr
16.12.2002 Hamburger Morgenpost: Randale an der Waitze
14.11.2002 Hamburger Abendblatt: Infusion gegen Einheitsbrei
06.11.2002 Hamburger Abendblatt: FSK 93,0 - Die Polizei hört mit
18.10.2001 Hamburger Morgenpost: »Musik, die die Seele befriedigt«
26.09.2002 Hamburger Morgenpost: Lieblingsplatten- Spieler
02.07.2002 Hamburger Morgenpost: Filmkritik in eigener Sache
12.06.2002 Hamburger Abendblatt: Zulassung verlängert
11.06.2002 Hamburger Morgenpost: Duo Kajak
07.06.2002 Hamburger Abendblatt: Radios verlängert
02.05.2002 Hamburger Abendblatt: Meister ohne Worte
11.09.2001 Hamburger Morgenpost: Aktiv gegen den Abriss: Hamburgs kleine Clubs
06.07.2000 Hamburger Morgenpost: Auszeichnung für deutsch-türkisches Kiez-Radio