Redaktion 3
Vorträge des exit!-Seminars 2019 „Geschlecht, Subjekt, Krise“, Teil 3: Kim Posster ‚Männlichkeit ist die Krise?! – Zu Geschichte und Verhältnis von latenter und manifester Krise des bürgerlichen Subjekts und seiner gesellschaftlichen (Geschlechts-)Natur’.
„Wahre Männlichkeit" kann nicht einfach sein. Sie gibt es entweder „noch nicht wirklich" oder „fast schon nicht mehr“. Immer in Gefahr, nur ein Verblassen der Vergangenheit zu sein. Niemals fähig, das Entschwinden in die Zukunft zu verhindern. Dass Männlichkeit in der Krise sei, ist deshalb eine Diagnose, die jederzeit zuzutreffen scheint und normalerweise als Argument für eine patriarchale Resouveränisierung in Stellung gebracht wird. Kritischere Geister halten dem entgegen: „Männlichkeit ist die Krise!" und verweisen auf die grundlegend prekäre Konstitution von Männlichkeit und die ihr zu Grunde liegende Angst vor Schwäche und Zerfall.
So richtig es aber ist, die Apologie der mythisch-ewigen Geschlechtsnatur, die alles ändern will, damit es endlich wieder so wird, wie es schon immer war, zurückzuweisen, so falsch ist es, die in ihr aufgehobene Geschichte zu ignorieren. Statt also die ewige Gegenwart des Geschlechts nur dekonstruktivistisch aufzudröseln und in bunter „Vielfalt" zu variieren, wie es auch der Queerfeminismus tut, gilt es den geschlechtlichen Wiederholungszwang der bürgerlichen Gesellschaft materialistisch durch die historischen Umwälzungen hindurch zu verfolgen. Denn nur eine Historie der mythischen Ewigkeit des Geschlechts, also eine Betrachtung der inneren Geschichte der gesellschaftlichen (Geschlechts-)Natur, vermag es, das Verhältnis von latenter und manifester Krise des Geschlechts im Allgemeinen und der Männlichkeit im Besonderen aufzuklären.
Männlichkeit kann dabei als naturwüchsige Kategorie des Wertverhältnisses und seiner geschlechtlichen Abspaltung entwickelt werden, die in der historischen Entfaltung des prozessierenden Widerspruchs, d.h. des Kapitals, stets sowohl verfällt, als auch auf der jeweiligen historischen Stufe erneuert werden muss. Wie dieser Verfall aktuell von Männern verhandelt wird und auf welch barbarische Art vor allem völkische und islamistische Ideologien eine Erneuerung anstreben, verrät dabei, wie sich die Krise heute, nach dem „Ende der Geschichte“, manifestiert und welche vor allem regressiven Potentiale sie freisetzt.
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Tomasz Konicz: „Faschismus im 21. Jahrhundert“:
Wohin entwickeln sich die Gesellschaften im krisenhaften Spätkapitalismus? Mit jeder neuen Wahl scheint der Durchmarsch der Rechten voranzuschreiten. Die Verrohung des öffentlichen Diskurses und der Gesellschaft, die sich immer offener artikulierende rechte Gewalt, die rasch voranschreitende Aushebelung bürgerlicher Grundrechte – sie lassen Erinnerungen an den Vorfaschismus der 30er Jahre aufkommen.
Tomasz Konicz möchte mit seinem Buch „Faschismus im 21. Jahrhundert. Skizzen der drohenden Barbarei“ Parallelen zwischen dem Aufstieg des Faschismus in der Zwischenkriegszeit und dem gegenwärtigen Durchmarsch der Rechten ziehen, in dem Faschismus als eine Extremform von Krisenideologie begriffen wird, die in Krisenzeiten mittels Gewalt und Terror eine im Zerfall begriffene kapitalistische Gesellschaftsformation aufrecht zu erhalten versucht - und diese in die Barbarei treibt.
Vortrag und Diskussion vom 27. März 2019 in Hamburg.
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Im März 2017 beantragte Großbritannien den Austritt aus der EU. Damit begann ein Prozess, dessen gesellschaftliche Tragweite in keinem Verhältnis zum Verhandlungsverlauf zu stehen scheint. Einerseits werfen die absehbaren Folgen eines Brexits grundsätzliche Fragen zum Wesen der EU, zum historischen Stand der Vergesellschaftung durch das Kapital und zur gegenwärtigen Form des Nationalstaats auf. Andererseits waren die Verhandlungen von Monotonie und Ereignislosigkeit geprägt.
Die innerbritischen Auseinandersetzungen um die Verhandlungslinie sind zwar so heftig, dass sie das Parteiensystem von innen her zerlegen. Gleichzeitig sind die Positionen aber so sehr von nationalen Souveränitätsphantasien geprägt, dass keine der Fraktionen Vorschläge macht, die in irgendeiner Weise Verhandlungsmasse bilden könnten. So scheint es nicht nur der Linken unmöglich zu sein, etwas anderes als Meinungen zum Brexit zu entwickeln.
JustIn Monday stellt in seinem Vortrag diese Situation dar, ordnet sie in den Kontext der Krisenpolitik seit 2008 ein und formuliert eine antinationale Kritik der EU.
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Roswitha Scholz/ Gruppe EXIT! war im Juni 2011 bei den Linken Buchtagen in Berlin eingeladen, ihr erstmals im Jahre 2000 erschienenes Buch „Das Geschlecht des Kapitalismus. Feministische Theorien und die postmoderne Metamorphose des Kapitals“ anlässlich einer erweiterten Neuauflage vorzustellen. Teil 2 der 4teiligen Reihe zur Einführung in die Wert-Abspaltungskritik.
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- hi carlos, vielen dank fürnMaCh
- Hallo FSK! Danke für dieCarlos de Obaldia (nicht überprüft)
- Hi Johann! Hier findest DunMaCh
- Juhu, wie heißt das tolleJohann (nicht überprüft)