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Zum Zusammenhang von bürgerlicher Vergesellschaftung und moderner Erkenntnisform. Im ersten Teil der Sendung geht es um das empirische Bild der modernen Wissenschaften: Nicht nur im Alltagsverständnis legitimieren sich die modernen Wissenschaften dadurch, daß sie die Vorgänge der Erfahrungswelt durch Gesetze bestätigen und insofern nur Tatsachen offenbaren. Im ersten Teil seines Vortrages, den Claus-Peter Ortlieb während eine Seminares in der Reihe "Philosophen durch die Mühle" in der Kooperative Haina hielt, widerlegt er die falsche Annahme, das es den modernen Wissenschaften ihrer Methode nach darum ginge, Tatsachen der Erfahrungswelt zu bestätigen. Vielmehr gehen die Wissenschaften von allgemein-gültigen Gesetzen aus, deren Richtigkeit erst im Nachhinein im Experiment produziert werden muß. Es stellt sich die Frage, warum das "empirische Bild der modernen Wissenschaften" so hartnäckig im Alltagsbewußtsein als auch im Wissenschaftsbetrieb verankert ist.
Im zweiten Teil soll untersucht werden, wie das gesellschaftliche Sein mit dem erkennenden Bewußtsein zusammenhängt. Ortlieb versucht dabei nicht, in arbeiterbewegungsmarxistischer Manier das herrschende Bewußtsein aus der Herrschaft einer Klasse oder einer speziellen Interessengruppe abzuleiten. Ihm geht es vielmehr darum, strukturelle Parallelitäten zwischen gesellschaftlichen Objektivierungsprozessen, wie sie im Warentausch angelegt sind, und der wissenschaftliche Methode aufzuzeigen. Über diese Analyse eröffnet sich ein neuer Zugang zur Kritik des modernen Wissenschaftsbetriebes, seines Inhaltes und seiner Methoden.
Texte zu dieser Sendungen findet ihr auch unter www.krisis.org


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Als Theoretiker beschäftigte sich Moishe Postone mit Kapitalismus, Antisemitismus und dem Zusammenhang zwischen beidem. Bekannt wurde er außerdem für seine Texte über die deutsche Linke, deren Umgang mit Antisemitismus und der NS-Vergangenheit er immer wieder kritisierte. Postone verstarb 2018. Vor kurzem hat das Moishe Postone Legacy Project seine Arbeit aufgenommen. https://www.moishepostone.org/
Dort entnehmen wir: "The first set of recordings that we are sharing, titled “Capital Vol.1 Review,” is drawn from one such review from January 2015. We hope that it provides a clear introduction to some of the core concerns of his reading and his theory. It is in three parts and approximately seven hours long in total." Heute mit der ersten Sequenz.


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