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Abendblatt: Merk mal was!

Kunstvoll gelingt es dem Lokalblatt eine Bombendrohung am heutigen Tage gegen die Ida Ehre Schule in folgendes Verpackungspapier zu verhüllen: "Die Aufregung um die Aktivität der linksradikalen Gruppe „Antifa Altona Ost“ hat weitere Folgen: ..." Eine solche Formulierung sehen wir als Verharmlosung und als Täter-Opfer Umkehrung. Gewaltfreiheit geht anders!

Für die kommenden Tage ein bis drei Hinweise

Am Dienstag, 26. März 2019, 19.00 Uhr
Der besondere Zusammenhang von Antisemitismus und Nationalismus

Tschaikowsky-Saal, Tschaikowskyplatz 2, 20355 Hamburg

In der Bildungsarbeit begegnen uns selten Jugendliche, die offen judenfeindlich sind. Häufig allerdings zeigt sich die Haltung, dass Jüdinnen und Juden irgendwie "anders als wir" seien. Dass „Andere“ zur Konstruktion eines „Wir“ dienen, zeigt sich ständig. „Die Juden“ im antisemitischen Weltbild aber unterscheiden sich kategorial von allen sonstigen Feindkonstruktionen – wie etwa in der Geschichte Deutschlands die Feindbilder Frankreich oder Russland: „Die Juden“ gelten als „antinational“, als die „Feinde aller Völker“, die jede Nation zersetzen. Thomas Haury wird an historischen und aktuellen Beispielen verdeutlichen, wie sich Nationalismus und Antisemitismus in der Moderne bedingen.

Dr. Thomas Haury ist Autor der Studie Antisemitismus von links. Kommunistische Ideologie, Nationalismus und Antizionismus in der frühen DDR (2002).

Machen wir mit dem Mittwoch weiter:
Faschismus im 21. Jahrhundert. Skizzen der drohenden Barbarei
Vortrag und Diskussion mit Tomasz Konicz

Mi, den 27. März 2019, 19 Uhr
FC St. Pauli Museum | 1910 e.V., Heiligengeistfeld 1, 20359 HH
Veranstaltet von St. Pauli antirazzista & exit! Lesekreis HH

Wohin entwickeln sich die Gesellschaften im krisenhaften Spätkapitalismus? Mit jeder neuen Wahl scheint der Durchmarsch der Rechten voranzuschreiten. Die Verrohung des öffentlichen Diskurses und der Gesellschaft, die sich immer offener artikulierende rechte Gewalt, die rasch voranschreitende Aushebelung bürgerlicher Grundrechte – sie lassen Erinnerungen an den Vorfaschismus der 30er Jahre aufkommen.
Tomasz Konicz möchte mit seinem Buch Faschismus im 21. Jahrhundert. Skizzen der drohenden Barbarei Parallelen zwischen dem Aufstieg des Faschismus in der Zwischenkriegszeit und dem gegenwärtigen Durchmarsch der Rechten ziehen, in dem Faschismus als eine Extremform von Krisenideologie begriffen wird, die in Krisenzeiten mittels Gewalt und Terror eine im Zerfall begriffene kapitalistische Gesellschaftsformation aufrecht zu erhalten versucht – und diese in die Barbarei treibt.
Tomasz Konicz arbeitet als Publizist und freier Journalist mit den Schwerpunktthemen Krisenanalyse und Ideologiekritik. Konicz schreibt regelmäßig für das Internetmagazin Telepolis und die Monatszeitschrift Konkret. Zuletzt publizierte der Referent „Faschismus im 21. Jahrhundert. Skizzen der drohenden Barbarei.“, dessen Kernthesen nach dem Vortrag zur Diskussion gestellt werden sollen.
Siehe auch den Blog von Tomasz Konicz sowie seine Texte unter exit-online.org > AutorInnen

Und dem Donnerstag:
Das Gängeviertel startet mit freiGänge eine neue Veranstaltungsreihe. Den Auftakt der Reihe beginnen wir in Kooperation mit der VVN-BdA Hamburg zu folgender Veranstaltung:

– Nach dem Lager –

Katharina Jacob und die Lagergemeinschaften
des Frauen-KZ Ravensbrück

diesen Donnerstag, 28. März 2019 19 Uhr In der Fabrique im Gängeviertel, 4.Stock, barrierefrei mit Aufzug Valentinskamp 34a, Zugang über Speckstraße) Bilder-Vortrag und Gespräch mit Ilse Jacob (VVN-BdA) und Henning Fischer (Historiker, AK Loukanikos) Moderation: Marzena Chilewski (freiGänge / Gängeviertel)

Ende April 1945 wurde das Frauen-Konzentrationslager Ravensbrück bei Berlin von der Roten Armee befreit. Einige der Überlebenden, meist Kommunistinnen gründeten unmittelbar nach der Befreiung eine deutsche „Lagergemeinschaft“, ihren sozialen und politischen Verband. Gegen viele Schwierigkeiten führten sie ihre Verbände bis in die 2000er Jahre fort und wurden damit zu Akteurinnen der der Geschichte des 20.Jahrhunderts.

*Henning Fischer stellt ihre Geschichte anhand eines Bilder-Vortrags vor.
*Ilse Jacob wird über das Leben und die politischen Kämpfe ihrer Mutter
*Katharina Jacob berichten. Die Widerstandskämpferin überlebte die KZ-Haft und blieb wie viele ihrer Gefährtinnen, auch nach 1945 politisch aktiv.

Weitere Informationen zur Veranstaltung unter https://das-gaengeviertel.info/programm/veranstaltungsdetails/termin/201...
oder https://de-de.facebook.com/events/643378322798761/
Eine Veranstaltung von FreiGänge (Gängeviertel) und der VVN-BdA Hamburg. / Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen./
Save the date!
Kommende Veranstaltungen von freiGänge !
- 19.Juni 2019 mit Andreas Speit zu neuen Rechten in Hamburg
- Oktober 2019 mit David Kowalski zu Polens letzte Juden. Herkunft und Dissidenz um 1968

Für die kommenden Tage ein bis drei Hinweise

Fangen wir mit dem Sonntag an:
Morgends ab 8:30 - 10:00 Uhr: Keinen Raum der AfD - Gegen den AfD-Parteitag, Rassismus und falsche Toleranz
Im Wandsbeker Bürgersaal der Parteitag der Hamburger AfD zur Vorbereitung der Europa- und Bezirkswahlen stattfinden. Vermieter ist das Bezirksamt. Die Kundgebung stellt sich gegen die AfD, denn sie ist keine normale Partei. Gegen ihren Rassismus und die beabsichtigte Spaltung der Gesellschaft! Für eine offene, solidarische und gleichberechtigte Gesellschaft in HH für alle Menschen unabhängig von Herkunft, Religion, Geschlecht und sexueller Orientierung!
https://www.keine-stimme-den-nazis.org/ (HBgR)

15:00: Demonstration Neuer Pferdemarkt (Arrivati Park am Grünen Jäger)
Antifaschismus ist kein Verbrechen! Solidarität mit den Schüler*innen der Ida Ehre Schule
In Zeiten in denen ein paar Sticker gegen Rechts so bedrohlich erscheinen, dass sie von der Schulbehörde entfernt werden müssen, während ein Hitlergruß im Klassenraum ungeahndet bleibt, ist es wichtig ein Zeichen zu setzen! Es kann nicht sein, dass Antifaschismus kriminalisiert wird und dass Medienhäuser blind der Darstellung der AfD folgen. Lasst uns zeigen das Rassismus und Faschismus in unserer Stadt keinen Platz haben!
https://www.facebook.com/events/2302368023188371/

20 Uhr (Einlass 19 Uhr): Uebel & Gefährlich, Turmzimmer, Feldstr. 66:
Kein Brexit, nirgends
Zu den Schwierigkeiten einer Positionsbestimmung

Im März 2017 beantragte Großbritannien den Austritt aus der EU. Damit begann ein Prozess, dessen gesellschaftliche Tragweite in keinem Verhältnis zum Verhandlungsverlauf zu stehen scheint. Einerseits werfen die absehbaren Folgen eines Brexits grundsätzliche Fragen zum Wesen der EU, zum historischen Stand der Vergesellschaftung durch das Kapital und zur gegenwärtigen Form des Nationalstaats auf. Andererseits waren die Verhandlungen von Monotonie und Ereignislosigkeit geprägt.
Die innerbritischen Auseinandersetzungen um die Verhandlungslinie sind zwar so heftig, dass sie das Parteiensystem von innen her zerlegen. Gleichzeitig sind die Positionen aber so sehr von nationalen Souveränitätsphantasien geprägt, dass keine der Fraktionen Vorschläge macht, die in irgendeiner Weise Verhandlungsmasse bilden könnten. So scheint es nicht nur der Linken unmöglich zu sein, etwas anderes als Meinungen zum Brexit zu entwickeln.
JustIn Monday wird in seinem Vortrag diese Situation darstellen, sie in den Kontext der Krisenpolitik seit 2008 einordnen und eine antinationale Kritik der EU formulieren.

Wir dokumentieren: Solidaritätsbekundungen von Schüler*innen und der GEW

Solidaritätsbekundung
Wir, die Schüler*innen des Gymnasium Allee, solidarisieren uns mit den von der AfD diffamierten Schüler*innen und Lehrer*innen der Ida-Ehre Schule.

Document: PRESSEMITTEILUNG pro familia Hamburg

Wir dokumentieren zum Prozeß gegen Kersten Artus am kommenden Freitag:

PRESSEMITTEILUNG pro familia Hamburg

Am Freitag, 15. März 2019, beginnt um 13.00 Uhr am Landgericht Hamburg, Raum B335, 3. Etage (Haus B), Sieveking Platz 1, der Prozess gegen die Vorsitzende von pro familia Hamburg, Kersten Artus. Einer der beiden Männer, die nach §219a StGB unzählige Ärzt*innen angezeigt haben, die Schwangerschaftsabbrüche als Leistung auf ihrer Web-Seite führen, klagt darauf, dass er anonym bleibt. Kersten Artus hatte seinen Klarnamen öffentlich genannt.

Um 11:30 Uhr beginnt eine Solidaritätskundgebung des Hamburger Bündnisses für sexuelle Selbstbestimmung für Kersten Artus vor dem Landgericht.

Es sprechen:
- Kristina Hänel, nach § 219a StGB verurteilte Ärztin aus Gießen
- Nora Szaz, § 219a StGB angeklagte Ärztin aus Kassel
- Christiane von Rauch, angeklagte Ärztin aus Frankfurt am Main
- Bürgerschaftsabgeordnete von SPD, GRÜNE und DIE LINKE
- Eine Vertreterin des Deutschen Juristinnenbundes Landesverband Hamburg
- Vertreter*innen des Bündnisses für sexuelle Selbstbestimmung, Hamburg

Die Hamburger Rapperin Mariybu tritt auf.

Für den Sonntag in Kiel:

SOME OF MY BEST FRIENDS ARE CROWDS - AKTIONSWOCHEN GEGEN ANTISEMITISMUS UND ANTIZIONISMUS
Shoah//C. Lanzmann//So.//10.03.//10:00h//Hansa48-Kino//

Filmvorführung: Shoah (Claude Lanzmann, 540 Minuten, 1985)

## 8. März -- Staying with the Trouble!

## 8. März -- Staying with the Trouble!

Wir streiken, wir machen den Sender und entern den Äther – von 0h bis 0h verschalten wir uns 24h lang in den Räumen des FSK. & Ihr seid herzlich eingeladen!

Dabei möchten wir einen möglichst offenen Raum schaffen, inbesondere für FLINT*: (Cis)Sexismus, Rassismus, Antisemitismus, Ableismus, slut shaming, Klassismus, queer phobie, Heteronormativität, Lookism und die Be/Abwertung bestimmter Körperlichkeiten und Verfasstheiten sind ausdrücklich nicht erwünscht! Allerdings können wir keinen safe space garantieren. Es wird einen Rückzugsraum geben, es gibt einen Fahrstuhl in den Sender, die Zugänge zu den Studios sind eher sperrig.

Do what you do! Beraber sunmak için bir sey getir!
Dancing, singing, performances of all kinds! Sarki söyle, siiri yaz, dans et ve oku!

Be funny. Be out. Be sad. Be angry. Sei lustig. Sei außer dir. Sei traurig. Sei wütend. Komik ol, kendinden gec, üzgün ol ya da kizgin ol.

We know there are reasons to freak out! Wir wissen ihr habt gute Gründe.
Biz biliyoruz ki, güzel nedenleriniz var.

Wir freuen uns auf euch: egal, ob ihr eure Jobcenter-Monologe hochwürgt, über die Situation in den Frauenhäusern sprechen oder Massagen teilen wollt, Quallen-Couture vorführt, das Recht auf Stadt oder §219 bestreikt, mit Hysterie und PMS Gender sprengt.

Who speaks? Who does the work? Who cares? How to be an ally? Am I trans enough? Should I just quit? Where to start?

**Stimmen im Fummel and eyes wide drag**

Kommt vorbei, tragt es auf die Straße! Streikt im Bett und ruft uns von dort aus an: 040/ 43 43 24 !

Meldet euch auch gerne schon vorher: m8 [at] fsk-hh [dot] org

We are waiting for you! Bizi sevindirirsiniz!

Ein Veranstaltungstip zur Relektüre 1968: Jenseits von Interesse und Identität? 
Zum Verhältnis der Alten und der Neuen Linken

Sonnabend, 23. Februar 2019 | Fabrique im Gängeviertel | Valentinskamp 28a | 19 Uhr

Podiums- und Publikumsdiskussion mit Sandro Mezzadra (Universität Bologna), Mario Neumann (Universität Kassel), Ines Schwerdtner (Ada Magazin, in Kooperation mit Jacobin Magazine) und Ingar Solty (Referent für Friedens- und Sicherheitspolitik am Institut für Gesellschaftsanalyse der Rosa-Luxemburg-Stiftung)

Die Streitschrift „Jenseits von Interesse und Identität“ von Mezzadra und Neumann for- muliert die These, dass Klassen- und Identitätspolitik praktisch keinen Gegensatz bilden, auch wenn gegenwärtige Theorien dieses Verhältnisses das Gegenteil behaupten. Seit Eribons „Rückkehr nach Reims“ haben sich unterschiedliche Fraktionen der Linken so geäußert, als wäre der Abschied von der Klassenpolitik nach 1968ff. vollzogen worden, so dass der heutige „Rechtsruck“ Ergebnis dieser Fokussierung auf Minderheiten und Randgruppen sei. Die Linke sei zu sehr in den universitären Diskursen aufgegangen und habe die Sprache des „einfachen Volkes“ verlernt.

Der Deutsche Mainstream sagt zur versuchten Selbstverbrennung eines Menschen in Krefeld:

Der Mann habe an dem Tag keinen Prozeß gehabt (SPON Mittwoch, 20.02.2019, 14:38 Uhr - Volltext zur Dokumentation unten).

Sebastian Weiermann dagegen twittert:
"Er wollte damit gegen die Haftbedingungen von Abdullah Öcalan protestieren." (Volltext unten unter dem SPON Text.

Polizeipressetext sagt:
"Zeugen zufolge habe er geäußert, gegen die Haft von Öcalan und gegen die deutsche Polizeigewalt protestieren zu wollen. Die polizeilichen Ermittlungen weisen auch auf ein Motiv im persönlichen Bereich hin. Hinweise auf eine psychische Erkrankung werden geprüft." (Volltext ganz unten.)

Online hören

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