Am 25. Oktober sollte im Kino B-Movie der Film Claude Lanzmanns "Pourquoi Israel" gezeigt werden. Mit dem Einsatz von körperlicher Gewalt haben Angehörige des Zentrums B5 die Aufführung verhindert. Die Vorgänge sind inzwischen wohl bekannt und sind daher hier nur kurz skizziert. Zumal: In Zyklen wiederholen sich derartige Angriffe und die Anzahl der in tätliche Erscheinung getretenen Schläger in Hamburg hat sich über die vergangenen Jahre erhöht. Zur Begründung dieser gewalttätigen Diskursabwehr führten sie (die B5) anschließend im Internet an:
"Der Zionismus erweist sich als rassistisches Projekt, künstlich soll der jüdische Charakter gewahrt werden..."
"Wir wissen, welche Leute uns am 25. Oktober gegenüber standen: stadtbekannte Antideutsche, darunter ein Bahamas-Autor und Teile von FSK, die seit Jahren auf verschiedenen Ebenen internationalistische Politik bekämpfen. Es gehört oft zur Strategie von Antideutschen, sich selbst nicht so zu bezeichnen..."
"Der Bezug der Antideutschen auf Lanzmann ist kriegsverherrlichender Natur und nicht, wie gerne behauptet wird, seine Leistungen in der Resistance gegen die deutschen Faschisten."
Der Film thematisiert die Existenz des jüdischen Staates aus der persönlichen (Erzähl-) Perspektive von Überlebenden der Shoa. Somit nimmt der Film eine implizit zionistische Position ein, indem er die Existenz Israels als Staat der Überlebenden sowie der weltweit potentiell bedrohten Jüdinnen und Juden legitimiert. Das ist das Thema des Films, nicht mehr und nicht weniger.