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Special: 10 Jahre Freibaduni bei FSK
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Heute: Factory oder Studio 54?

Nach immerhin 40 Jahren lösen die Zwei Stimmen im Fummel - Didine van der Platenvlotbrug und Blessless Mahoney - Andy Warhols Versprechen vom 15-Minuten-Ruhm ein, denn die Zukunft ist JETZT!
Menschen wie Du und Sie sind zu Gast in der Sendung und bekommen Gelegenheit einen Musikwunsch zu äußern und ihr Innerstes in den Äther zu kehren. Hören Sie rein, denn "In fifteen minutes everybody will be famous."


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Vortrag von Tjark Kunstreich in der Übernahme von Radio Corax.

Wenn sich niemand mehr wundert, dann stimmt etwas nicht: An der Musik kann es nicht liegen, daß deutscher Sprechgesang zur beliebtesten Stilrichtung unter männlichen Jugendlichen geworden ist. Die Einfallslosigkeit der Samples, die Stereotypie der Pose, der immergleiche Sprechrhythmus, mit dem sich deutsche Rapper gegen den Flow und den Sprachwitz amerikanischer Rapper abgrenzen wollen, indem sie noch männlicher, d.h. unmusikalischer daherkommen, leben schon längst mehr von Street-credibility, also der Beschränktheit der Instrumente wie des eigenen Geistes, sondern von scheinbarer Provokation.
Die Inhalte dieser Provokation der deutschen Bürgerwelt sind hinlänglich bekannt: Schwulenhaß und Frauenverachtung, Rassismus und Antisemitismus, Antiamerikanismus und eine merkwürdige Affinität zum Islam. Allerdings sind gerade letztere zu Provokation in Deutschland kaum geeignet, weil das Ressentiment den allgemeinen Geisteszustand kennzeichnet. Gegen Schwulenhaß und Frauenverachtung im deutschen Sprechgesang protestieren jedoch viele, von Claudia Roth bis zum Lesben- und Schwulenverband in Deutschland: Das will man doch lieber dem Iran und anderen Ländern überlassen, bei denen man sich damit beruhigen kann, daß es sich bei Gepflogenheiten wie Steinigungen um kulturelle Eigenheiten handele.
Weil das eine Ressentiment geteilt wird und das andere nicht etwa verurteilt würde, weil es menschenverachtend und antizivilisatorisch ist, sondern schlicht, weil man zwar so denken, aber nicht so sprechen dürfe, also weil es nicht politisch korrekt formuliert wird, erscheint es in der öffentlichen Debatte so, als seien die schwulen- und frauenfeindlichen Texte deutscher Rapper Ausfälle einer ansonsten kommoden Subkultur. Die zur Eingrenzung dieser Ausfälle unternommenen Bemühungen erinnern nicht zufällig an die akzeptierende Sozialarbeit mit Nazis, deren Erfolg darin bestand, das Nazitum zur Alltagskultur zu machen.
Was aber, wenn es sich, ähnlich wie bei den Zonen-Nazis der neunziger Jahre, nicht um Irregeleitete handelt, sondern um Überzeugungstäter? Wenn es tatsächlich nicht um die Musik, sondern um die Botschaft geht? Der Schwulenhaß und die Frauenverachtung sind nicht zufällig mit zivilisationsfeindlicher Ideologie verbunden: die Frauen- und Schwulenemanzipation sind ja nicht zuletzt ein Resultat der Zivilisation. Und an die, die der Zivilisation etwas zu danken haben, heftet sich der Haß derer, die von sich meinen, zu kurz gekommen zu sein und immer übers Ohr gehauen zu werden. Kurzum: Deutscher Hiphop ist wegen der Haß-Texte erfolgreich und nicht wegen der Musik. Auf den Konzerten treffen sich männliche Jugendliche mit der Sehnsucht nach dem Männerbund, die auch ansonsten für klare Verhältnisse sind. Die Männlichkeit, mit der sie imponieren wollen, ist so hohl, daß sie Schwule und Frauen, die für eine unbekannte Verheißung stehen, hassen müssen. Und sie glauben dem, der ihnen das erzählt.
Der Männerbund, das wußten schon die Vertreter der Kritischen Theorie nach ihrer Studie über Autorität und Familie, ist die Keimzelle autoritärer Herrschaft. Das Bedürfnis nach einfachen Herrschaftsverhältnissen, wie sie in Banden und Gangs vorherrschen, korrespondiert mit einer Homophobie, die das gleichgeschlechtliche Verlangen im eingeschlechtlichen Zusammenhang leugnen und nach außen projezieren muß.


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Am 27. April waren Andrej Holm und eine Vertreterin des Einstellungsbündnis zu Gast in einer Radiodiskussion bei Radio Corax.

Wir dokumentieren diese Sendung als Austauschsendung und bedanken uns. Radio Corax schrieb zur Sendung u.a.: "Das Ermittlungsverfahren gegen die ‚militante gruppe (mg)‘ ist der vorläufige Höhepunkt einer Kriminalisierungs- und Stigmatisierungskampagne gegen linke Strukturen, kritische Wissenschaft und politische Praxis. Die bekannt gewordenen Verfolgungskonstrukte und Ermittlungsmethoden haben eine breite öffentliche Empörung ausgelöst und zu einer auch internationalen Solidarisierung mit den Beschuldigten geführt. Doch der Prozessbeginn steht noch aus und Unterstützung wird auch künftig gebraucht."


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Wiederholung der Mittwochsendung
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FSK dokumentiert den Kongreß "Deutschlandwunder" welcher Pfingsten 2008 in Bremen sich der Fragen stellte, wie es um das Bewußtsein im postnazistischen Deutschl

Seit 1945 sind kulturindustrielle Medien Austragungsort der Auseinandersetzung mit der nationalsozialistischen Vergangenheit. Die Fokussierung auf die deutsche Bevölkerung als Opfer im derzeitigen Boom von Büchern und Filmen, die sich mit dem Alltag im NS beschäftigen, ist kein neues Phänomen. Aktuell ist aber der Entwurf eines historischen Selbstverständnisses einer nach 1989 entstandenen nationalen Identität, die Auschwitz in die (Re-)Inszenierungen der deutschen Erinnerungsarbeit integriert. Die Berliner Republik ist zu einer Erzählgemeinschaft geworden, in der jeder „Zeitzeuge“ und jede „Zeitzeugin“ seinen bzw. ihren Platz hat. Egal ob jüdisches Opfer, sowjetischer Soldat oder deutsche Trümmerfrau, im neuen deutschen Erinnerungsdiskurs hat sich längst durchgesetzt, dass jede Erfahrung subjektiv und jedes Leid gleichwertig ist.
Diese Tendenz korrespondiert mit einer stärkeren Öffnung von Jugend- und Populärkultur hin zu nationalen und historischen Themen. In der Musik, im Computerspiel oder im Hörspiel werden jene Geschichtsbilder mitverhandelt, die auch auf der Kinoleinwand und im Fernsehen zu bewundern sind. Auf der medialen Bühne der nationalen Inszenierung hat die dritte Tätergeneration einen privilegierten Platz: Die neue Unbefangenheit im Umgang mit der Geschichte, in der Auseinandersetzung mit den Erfahrungen der eigenen Großeltern, der Wunsch, bei der Weltmeisterschaft auch einmal unbeschwert „Schwarz-Rot-Geil“ zu sein, macht diese Generation zum Protagonisten eines neuen postnazistischen Nationalgefühls, das in jener Kultur entstand und sich aus dieser entwickelte, die nach 1945 wesentliche Elemente des nationalsozialistischen Bewusstseins, Strukturen der Entwirklichung, des Antisemitismus und des autoritären Charakters in die demokratische bzw. sozialistische Nachkriegsgesellschaft überführte.
„Deutschlandwunder – Wunsch und Wahn in der postnazistischen Kultur“ untersucht die Bedeutung von Familie, Generation, Geschlecht, das Verhältnis von Individuum und Masse, von Antisemitismus und Opferdiskurs in Literatur, bildende Kunst, Popmusik, Hörspiel, Film und Computerspiel von den 50er Jahren bis in die Gegenwart. (Aus der Buchankündigung)


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http://www.kittkritik.net/Inhalt.html
Die erste der drei Folgen nocheinmal...
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