rotten system! - rotten world? - [exit!-Lesekreis HH]: „Zwischen Allmacht und Ohnmacht“
12.09.2018 - 08:00
12.09.2018 - 10:00
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Robert Bösch geht in seinen
Robert Bösch geht in seinen Thesen „Zwischen Allmacht und Ohnmacht“ der
Frage nach, worin sich die strukturelle Psychopathologie des
bürgerlichen (immer schon als „männlich“ konstituierten) Subjekts
begründet. Er zeigt, daß die Freudsche Psychoanalyse die Antworten
darauf bereits implizit enthält, wenn man sie entgegen ihrem eigenen
Selbstverständnis nicht-anthropologisch interpretiert und die zentrale
Idee einer ahistorischen Triebnatur verwirft. Zu fragen ist nicht,
welches historische „Schicksal“ der „naturale“ Trieb erleidet, wenn er
in die Sphäre des Gesellschaftlichen eintritt, sondern vielmehr, wie es
dazu kommen kann, daß das bürgerliche Individuum in zwei scheinbar
unvereinbare Welten – hier triebhafte „Natur“, dort repressive
Gesellschaft – zerfällt, die nun irgendwie „vermittelt“ werden müssen.
Es geht also darum, die negative Identität der konträren Standpunkte von
„gesellschaftlicher Repression“ (Wilhelm Reich) versus „Produktivität
der Macht“ (Michel Foucault) in die dynamische Logik des bürgerlichen
Subjekts als einem prozessieren den Widerspruch aufzuheben. Um diese bei
Freud bereits implizit formulierte Logik freizulegen, müssen aber die
Widersprüche seiner Theorie und der daran anknüpfenden
psychoanalytischen Konzepte (die diese Widersprüche zumeist einseitig
aufzulösen versuchen) als ideologischer Ausdruck der Widersprüche der
Wertvergesellschaftung verstanden werden. Damit eröffnet der Autor einen
unserer Ansicht nach radikal neuen gesellschaftskritischen Zugang zur
Psychoanalyse. Aus der Sendereihe: Sachzwang FM/ Moderation &
Sprecher_innen: Dr. Indoktrinator u.a. | redaktion3 [at] fsk-hh [dot] org |
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