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wie schade, das ende! auf
wie schade, das ende!
auf wunsch einer sendungsbeteiligten person hier schnell und ohne ordnung ein paar gedanken:
hab mich daran gewöhnt, am montag abend eine zunehmend spannender werdende geschichte zu hören. und das auf eine nette art vorgelesen, die immer wieder auch distanz zum erzählten herstellt. da ich nie harry potter gesehen oder gelesen habe, hab ich anfangs nur reingehört, weil ich mich gewundert hab, warum es so eine erzählung auf fsk zu hören gibt. und ich dachte, dass eine schwule soap opera auf fsk bestimmt was ist, wobei man auch was lernen kann. ich hab aber eigentlich nur den aspekt soap opera und fsk als irgendwie-ein-kontrast im kopf gehabt. allmählich kriegte ich mit, dass ich die geschichte verstehen kann, ohne hintergrundwissen zu hp zu haben. je näher sich aber hp und dm kamen, umso neugieriger wurde ich auf ihre vergangenheit und hab dann die wichtigsten infos ergooglet. mit der ersten schrankszene kam auch die erotische spannung auf und ich fand es interessant, den hintergrund zur sendung nachzuhören (erster beitrag). außerdem ging es im vorspann zu einer der folgen um die kritik der 'drogenpolitik' in der geschichte. so kamen verschiedene gesellschaftliche aspekte in die sendung, und das ganze hörte auf, nur soap opera zu sein. auch einige reflexionen in bezug darauf, ob und wie drarry sprechen oder nicht sprechen, wenn es um (sexuelle) berührungen geht. gleichzeitig fand ich interessant zu merken, dass seichte unterhaltung mit leichten politischen bezugnahmen genau das ist, was ich grad gut brauchen kann, und dass das auch ein gesellschaftliches phänomen ist. dafür sind soap operas ja da und als linke und politische person braucht man halt hier und da noch etwas, was mehr als beziehungskarussell ist. dann hab ich erfahren, dass die sendung viele reaktionen hervorgerufen hat und dass dabei auch der aspekt, dass es eine schwule story ist, eine große rolle spielt. das war mir bis dahin egal, denn da ich hp und dm nicht kannte, war das für mich keine irritation im vergleich zu den figuren in den büchern oder filmen. überhaupt fand ich lustig, wie menschlich und langweilig die zauber_innenwelt ist (arbeiten gehen, geldwirtschaft, ...). je weiter die geschichte fortschreitet, umso komplexer werden hp und dm und die beziehung zwischen ihnen und es gibt zunehmend ansatzpunkte, sich wiederzufinden in diesem und jenem. jemanden allmählich doch interessant finden, jede kleinste äußerung interpretieren, aufgeregt werden, wenn man merkt, dass die andere person interesse hat. merken, dass man verguckt oder verliebt ist, der alltag sich daraufhin ausrichtet usw. die autorin hat die erzählung richtig gut und vielschichtig gebaut. das phänomen fanfiction kannte ich nicht und dass es ein ganzes arsenal an drarry-fanfiction gibt noch weniger. man kann sich gut mit hp identifizieren und fängt selbst an, dm attraktiv zu finden. auch die stellen, wenn zb hp sich unter der dusche einen runterholt und sein sperma betrachtet, stören die identifikation einer heterofrau mit ihm nicht, so allgemein ist das erzählt. wie die übersetzerin sagt, da ist ein schöner witz in der erzählung. alles ist kitschig, aber genau das will man, dass die endlich zusammenkommen, das happy end. und der lange tease war echt anstrengend und hat dazu geführt, dass ich vor-gelesen hab. auf englisch ist der witz besser drin. jedenfalls ist es nett, solche literarische form der auseinandersetzung mit unterschiedlichen gesellschaftlichen themen - auch die anspielungen auf 'vergangenheitsbewältigung', persönlichkeitsentwicklunng - im fsk zu haben. ich hab dann sogar das sequel "foundations" gelesen. das ist einerseits langweiliger, weil drarry sich da haben und es ziemlich klar ist, dass sie zusammenbleiben. in jedem kapitel gibt es mindestens eine sexszene, was wieder ein lustiger gedanke ist: softporno im fsk. andererseits steckt auch die erzählung voll von kleineren und größeren verweisungen auf gesellschaftliche fragen und bleibt damit interessant. familie und beziehung, schwule beziehung und kind sind dabei themen. oder auch die gestaltung sexueller begegnungen. da ich "reparations" nicht nach-gelesen hab, hab ich keinen bezug dazu, was das von der übersetzerin thematisierte queeren der geschichte betrifft. es macht schon einen unterschied, ein anderes bild, ob die vorgesetzten überwiegend frauen sind, wie im hörstück, oder ob tremellen und redrow männer sind. das bettet die männergeschichte noch mal anders ein. die einführung eines safer sex-zaubers in die geschichte leuchtet mir nicht ein, oder die explizierung des penetrationsgedankens. dies wirkt als neue/andere form der normierung gegenüber den vielleicht als solches nicht unbedingt wahrnehmbaren normvorstellungen über bettszenen in der urpsrungsfassung. die anspielung in der geschichte, harrys wunsch, draco möglichst bald noch näher zu kommen, ist feiner, lässt bilder im eigenen kopf entstehen. und das wortspiel mit "fuck you" lässt sich eh nicht wirklich treffend übersetzen. - jedenfalls allen beteiligten vielen dank für eine anders als üblich interessante fsk-sendung!