Wieder einmal gab es einen rechtsterroristischen Mord in Deutschland, diesmal an dem CDU-Politiker Walter Lübcke – wir werden darüber sprechen müssen, bis solche Morde nicht mehr vorkommen. Lübcke wurde ermordet, weil er ein kleines bisschen Menschlichkeit gegenüber geflüchteten Menschen eingefordert hat und war nach offiziellen Angaben der erste Politiker, der seit 1945 von Nazis ermordet wurde. Es ist auffällig, dass die allermeisten Politiker*innen nach diesem Mord, der ihnen allen galt, die nicht klare rechte Positionen beziehen, nach ganz kurzer Empörung einfach so tun, als ob nichts geschehen wäre. Es gibt bis heute keine breite gesellschaftliche oder politische Reaktion auf diesen Mord. Nazis können immer noch morden oder Gewalt ausüben, ohne dass sie mit ernsthaften Konsequenzen rechnen müssen. Der anschließende Strafprozess gegen den Mörder und das gesellschaftliche Umfeld, dass diesen Mord bereitet hat, wird Thema unser Sendung sein. Es ist kein Zufall, dass der Mord in Kassel und Hessen stattgefunden hat. Seit dem NSU sind die Verstrickungen von Nazis, "Zivilgesellschaft", Politik und Polizei nur allzu bekannt. Wir sprechen über dieses Thema mit Hanning Voigts (Journalist und Autor).
Und hier könnt ihr die Sendung nachhören: freie-radios.net