Redaktion 3

Zu den Riots in England

sprach Moritz Altenried beim Arbeits- und Aktionskreis kritischer Studierender in Kiel am 15.12.2011 zum Thema Aufstände, Rassismus und die Krise des Kapitalismus: England im Ausnahmezustand. Im Veranstaltungstext heisst es: "Der Ausnahmezustand in England im Sommer 2011 hat Fragen gestellt, auf die bisher wenig überzeugende Antworten gefunden wurden. Die Versuche der Regierung, die Riots als „Kriminalität“ zu depolitisieren, wirken verzweifelt und bieten keine überzeugenden Erklärungen für die schwersten sozialen Unruhen seit mindestens 20 Jahren.
Das Buch interveniert in diese Debatte und arbeitet den politischen Charakter der Geschehnisse heraus. Wenn die Aufstände einen Ausnahmezustand darstellen, dann in dem Sinne, dass die revoltierenden Jugendlichen einen alltäglichen Ausnahmezustand sichtbar gemacht und teilweise umgekehrt haben. Dies ist der tägliche Ausnahmezustand, den die kapitalistische Gesellschaft für immer größere soziale Gruppen darstellt und der, so der italienische Philosoph Giorgio Agamben, konstitutiv für moderne Gesellschaften ist. Durch soziale Marginalisierung und Perspektivlosigkeit sowie Diskriminierung wird vielen die gesellschaftliche Teilhabe verweigert und klar gemacht, dass sie nicht Teil der neoliberalen „Big Society“ sind. Die Unruhen sind als Antwort darauf zu verstehen. Allerdings macht es die teilweise wahllose und oftmals (selbst-)zerstörerische Gewalt oft auch für die Linke schwierig, dies als eine explizit politische Antwort zu sehen. Das hat auch mit der fast vollständigen Verweigerung politischer Kommunikation seitens der revoltierenden Jugendlichen zu tun, die sich etwa in der Abwesenheit politischer Forderungen oder den Angriffen auf Journalist_innen und Übertragungswagen der Fernsehanstalten äußert. Diese Verweigerung politischer Signifikation ist Ausdruck tiefgreifender Subalternisierung und einer Krise des Politischen im Neoliberalismus. Gleichzeitig erschwert dies die Interpretation innerhalb vorgefertigter politischer Deutungsrahmen und verlangt eine komplexe Analyse.

Moritz Altenried ist Politik- und Kulturwissenschaftler und lebt in London und Berlin. Seine Interessen und Forschungsschwerpunkte umfassen Cultural and Social Theory, insbesondere post-strukturalistische und post-koloniale Ansätze, Rassismus, (Bio-)Macht, Theorien der Differenz und Repräsentationskritik sowie Politische Ökonomie. Darüber hinaus ist er in bildungspolitischen und antikapitalistischen Zusammenhängen aktiv und in den Kämpfen gegen Kürzungen in Bildungs- und Sozialbereich in England engagiert."

Das Buch erscheint im Februar im Verlag edition assemblage: http://www.edition-assemblage.de/


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"Wenn man den beiden Shootingstars des Neomarxismus Hardt und Negri glauben darf, ist es um radikale Gesellschaftskritik doch gar nicht so schlecht bestellt, wie oft angenommen: Schon in der Tatsache, dass Wissen und Bildung im Zuge der Globalisierung besser verfügbar werden, läge die Möglichkeit der gesellschaftlicher Emanzipation. Philipp Metzger vom Institut für kategoriale Analyse setzt den Postoperaismus mit anderen Lesarten des Marx'schen Kapital in Vergleich und versucht über deren Schnittmengen Perspektiven aufzuzeigen, die zur Analyse und Überwindung der kapitalistischen Totalität nützlich sein könnten." (Ankündigung der Veranstalter_Innen)
Mitschnitt aus dem Golem vom 16. November 2011.


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http://kripohamburg.tumblr.com/
Das Ritual des Händewaschens gehört zum Alltag der Ärzteschaft.

Wie haben sich Ärzte, die in der NS-Zeit aktiv in Prozesse des Folterns, der Menschenversuche und des Mordens involviert waren danach von ihrem Tun gereinigt? "Freudig fügte sich die Ärzteschaft", so zitiert das Ärzteblatt 2010 die Mentalität dieser Mediziner. "Nicht schuldig" fühlen sich alle Ärzte gleichermaßen.
Dr. Julius Adam, Gründungsmitglied der KVH, starb 1942 in Theresienstadt.
"wasche meine Hände" war eine räumliche Inszenierung in der Kassenärztlichen Vereinigung im Ärztehaus Hamburg im April bis Ende Mai 2011. Ein Bericht über meine Recherchen im Staatsarchiv Hamburg und wie ich eine Ausstellung in der KVH mit diesem Thema realisiert habe. Jetzt erscheint ein Katalog. Judith Haman


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http://www.hierunda.de/judith_haman/clean_my_hands.html

überlegungen zu übergängen, untergängen, durchgängen, umwegen, höhlen, tunneln, mauern jeden ersten und dritten samstag im monat von 11 bis 12


Wiederholung der Abendsendung.
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play electronic sounds of places regularly not mention of / or NOT often enough ..
Theo­re­ti­sche Ver­an­stal­tun­gen kön­nen durch­aus auch Prak­ti­sches nach sich zie­hen:

ein Er­geb­nis der Ver­an­stal­tung der Grup­pe Kri­tik­ma­xi­mie­rung mit Ste­fan Mül­ler über As­pek­te der Dia­lek­tik, die am 18.​08.​2011 in Ham­burg statt­fand, ist, dass sich Einige zu­sam­men­ge­tan haben, um die Dis­kus­si­on über Dia­lek­tik im Radio wei­ter­zu­füh­ren. Am 09.​10.​2011 war die Sen­dung »Wo keins ist, ist eins« zum ers­ten mal auf FSK zu hören. Nach einer kur­zen Ein­lei­tung dis­ku­tie­rten die drei über He­gels An­fang aller lo­gi­schen Be­stim­mun­gen: wie kann das Den­ken aus der Gleich­zei­tig­keit und An­ti­no­mie von rei­nem Sein und dem Nichts zum pro­zess­haf­ten Wer­den über­ge­hen? Das Ra­dio­ge­spräch ver­sucht sich dann aus ver­schie­de­nen Rich­tun­gen Hegel zu nä­hern und sein Den­ken zu cha­rak­te­ri­sie­ren. Hier­bei sind auch Marx und Ador­no als dia­lek­ti­sche Den­ker immer wie­der wich­ti­ge Be­zugs­punk­te. In der zwei­ten Stun­de der Sen­dung ent­fernt sich die Dis­kus­si­on ein wenig vom eher grund­le­gend phi­lo­so­phi­schen Thema, hin zu der Frage: was kön­nen wir tun? Eine Frage, die nicht um­hin­kommt, die Ge­sell­schaft, die doch Aus­gangs­punkt die­ser Fra­ge­stel­lung ist, als To­ta­li­tät zu be­grei­fen – als To­ta­li­tät, die zu be­stim­men wäre. Heute die Folgesendung, während die hier vorgestellte nachhörbar ist unter dem Link. Dort haben wir auch diesen aufmerksamen Text gestohlen...


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http://audioarchiv.blogsport.de/2011/10/14/wo-keins-ist-ist-eins/
Theo­re­ti­sche Ver­an­stal­tun­gen kön­nen durch­aus auch Prak­ti­sches nach sich zie­hen:

ein Er­geb­nis der Ver­an­stal­tung der Grup­pe Kri­tik­ma­xi­mie­rung mit Ste­fan Mül­ler über As­pek­te der Dia­lek­tik, die am 18.​08.​2011 in Ham­burg statt­fand, ist, dass sich Einige zu­sam­men­ge­tan haben, um die Dis­kus­si­on über Dia­lek­tik im Radio wei­ter­zu­füh­ren. Am 09.​10.​2011 war die Sen­dung »Wo keins ist, ist eins« zum ers­ten mal auf FSK zu hören. Nach einer kur­zen Ein­lei­tung dis­ku­tie­rten die drei über He­gels An­fang aller lo­gi­schen Be­stim­mun­gen: wie kann das Den­ken aus der Gleich­zei­tig­keit und An­ti­no­mie von rei­nem Sein und dem Nichts zum pro­zess­haf­ten Wer­den über­ge­hen? Das Ra­dio­ge­spräch ver­sucht sich dann aus ver­schie­de­nen Rich­tun­gen Hegel zu nä­hern und sein Den­ken zu cha­rak­te­ri­sie­ren. Hier­bei sind auch Marx und Ador­no als dia­lek­ti­sche Den­ker immer wie­der wich­ti­ge Be­zugs­punk­te. In der zwei­ten Stun­de der Sen­dung ent­fernt sich die Dis­kus­si­on ein wenig vom eher grund­le­gend phi­lo­so­phi­schen Thema, hin zu der Frage: was kön­nen wir tun? Eine Frage, die nicht um­hin­kommt, die Ge­sell­schaft, die doch Aus­gangs­punkt die­ser Fra­ge­stel­lung ist, als To­ta­li­tät zu be­grei­fen – als To­ta­li­tät, die zu be­stim­men wäre. Heute die Folgesendung, während die hier vorgestellte nachhörbar ist unter dem Link. Dort haben wir auch diesen aufmerksamen Text gestohlen...


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