Wir dokumentieren:
Die Poliklinik Veddel fordert mehr Ressourcen für einen besseren Schutz von vulnerablen Communities in der Corona-Pandemie.
Trotz der relativ glimpflich verlaufenden ersten Pandemie-Phase auf der Veddel und des vielfältigen nachbarschaftlichen Engagements, war bereits im Frühjahr erwartbar, dass die Corona-Pandemie sozioökonomisch schlechter gestellte Viertel besonders hart treffen wird. Das hatten Zahlen aus New York und Großbritannien, aber auch das Wissen um die sozialen Determinanten von Gesundheit angekündigt. Die in der vergangenen Woche, durch eine Massentestung in der Schule auf der Veddel aufgefallenen fast 100 Corona-Infektionen bestätigen diese Annahme.
„Wir haben davor gewarnt. Es war absolut naheliegend, dass in Stadtteilen, in denen enge Wohnungen überbelegt sind, es nur einen Supermarkt für das gesamte Viertel gibt, in denen die Bewohner*innen auf den überfüllten ÖPNV angewiesen sind und die prekären Arbeitsverhältnisse kein Homeoffice zulassen, ein höheres Risiko für eine SARS-Cov-2 Infektion besteht,“ sagt Milli Schröder, Mitarbeiterin der Poliklinik Veddel.
Das Stadtteilgesundheitszentrum Poliklinik Veddel ist die einzige Anlaufstelle im Stadtteil, die seit Beginn der Pandemie kontinuierlich testet, das Monitoring der positiven Fälle übernimmt und täglich alle Fragen zum Thema Corona-Pandemie beantwortet. Umso verwunderter waren die Mitarbeiter*innen, dass sie nicht über die Massentestung an der Stadtteilschule Veddel informiert worden sind.