Stimme, 16.3.2021, 14–16 Uhr: Arian Leka – Rettungsboot für die ertrunkenen Seelen.

Seit viel zu vielen Jahren erreichen uns wieder und wieder Meldungen von Menschen, die bei ihrem Versuch, über das Mittelmeer nach Europa zu fliehen, ertrunken sind. Hier ein Boot und dort ein Boot mit Namenlosen, die in zwei Zahlengruppen eingeteilt werden: Überlebende bzw. Gerettete und Tote. Versprengte Zahlen ohne Namen, die sich unaufhaltsam addieren. Namen ohne Gesicht. Zahlen ohne Namen. Klagelos, trauerlos.

Arian Leka, ein albanischer Dichter, Literaturwissenschaftler und Flötist hat das Mittelmeer – mare monstrum, nicht mehr mare nostrum – vor der albanischen Küste, seiner Geburtsstadt Durrës unablässig vor Augen. Nun hat er ein Poem, ein Epos, geschrieben – ein großes Klagelied, das den namenlosen Opfern Gestalt und Stimme gibt. Zuzana Finger hat es ins Deutsche übertragen und für die Sendung eingelesen. Ich führte ein Gespräch mit ihr.

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