ist der Salon von statt_teil(e)_radio.
Jeden dritten Sonntag im Monat von ca. 15 bis ca. 17 Uhr. Ja. Auch freies Radio hält sich mehr oder weniger an der normierten Zeit fest. Strukturiert das Programm nach ihr. Sendungen sind eine Stunde oder zwei oder drei Stunden lang. Manchmal auch nur eine halbe. Oder eineinhalb. Die durchformatierte Normierung von 3 bis fünf Minuten (oder auch mal acht für Interviews im nationalen Kulturradio) hat noch nicht Eingang gefunden. Soll sie auch nicht. Vielmehr sollten Sendungslängen und Programmstrukturen vielleicht eine ganz neue Zeit bekommen. Es ließe sich über Wortzahlen reden, wer schnell redet sendet kürzer, hätte aber das selbe gesagt, wie langsamer Sprechende. Aber es gibt auch Menschen die mehr Worte (oder auch weniger) brauchen, um das selbe zu sagen. Die Wortanzahl scheint keine gute Einheit zu sein. Denn auch diese begrenzt. Begrenzt nicht jede Einheit? Schon weil sie vereinheitlicht?
tslc sucht nach einer neuen Zeit, einer anderen Zeit, mit dem, was dazu gehört: neue Erinnering(spolitik), andere Wahrheits- und Wissenskonzepte, eine andere Sprache, neue Konzepte des Arbeitens (heißt Arbeit noch Arbeit nach der Abschaffung der Lohnarbeit?).
tslc hat diese Konzepte nicht. Aber es gibt eine Sehnsucht. tslc möchte für ein Kurze Zeit den Strom der Zeit, den Lauf der Dinge unterbrechen, anhalten, innehalten, nachdenken, suchen...
Der Name der Sendung geht zurück auf die XV. These aus Walter Benjamins Überlegungen "Über den Begriff der Geschichte"