Redaktion 3

Aus der Programmankündigung des Museums der Arbeit:

"Über 20 Millionen Männer, Frauen und Kinder aus fast allen Ländern Europas wurden als “Fremdarbeiter”, Kriegsgefangene oder KZ-Häftlinge in das nationalsozialistische Deutschland verschleppt oder mussten in den von der Wehrmacht besetzten Gebieten Zwangsarbeit leisten. Spätestens seit 1942 gehörten Zwangsarbeiter zum Alltag im nationalsozialistischen Deutschland. Die aus allen Teilen Europas, vor allem aus den östlichen Ländern, deportierten Arbeitskräfte wurden überall eingesetzt: in Rüstungsbetrieben ebenso wie auf Baustellen, in der Landwirtschaft, im Handwerk, in öffentlichen Einrichtungen und in Privathaushalten. Ob als Besatzungssoldat in Polen oder als Bäuerin in Thüringen – alle Deutschen begegneten Zwangsarbeitern, viele profitierten davon. Zwangsarbeit war kein Geheimnis, sie war ein weitgehend öffentlich stattfindendes Verbrechen.

Die Ausstellung “Zwangsarbeit. Die Deutschen, die Zwangsarbeiter und der Krieg” erzählt erstmals die gesamte Geschichte dieses Verbrechens und seiner Folgen nach 1945.

Eine internationale Wanderausstellung der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora, initiiert und gefördert von der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ (EVZ). Die Ausstellung in Hamburg wird gefördert mit Mitteln aus dem Sonderausstellungsfonds der Kulturbehörde der Freien und Hansestadt Hamburg."


Mechthild Gilzmer hat im AvivA Verlag das Buch "Germaine Tillion: Die Gestohlene Unschuld - Ein Leben zwischen Résistance und Ethnologie" herausgegeben.

Wir senden den Mitschnitt der Buchvorstellung, die am 6. Oktober in der Berliner Topographie des Terrors stattgefunden hat.
Germaine Tillion erzählt von ihrem Leben in Algerien von 1934 bis 1940, dem Widerstandskampf gegen die Nazi-Besatzung, ihren Erfahrungen im KZ Ravensbrück sowie von ihrem Engagement für die Unabhängigkeit Algeriens.
Besonders ihre Schilderungen der grausamen KZ-Realität in Ravensbrück sind beeindruckend und irritieren zugleich. Genauso wie z.B. ihr Engagement nach der Befreiung für KZ-Wärterinnen, wenn gegen diese in Prozessen falsche Verdächtigungen erhoben wurden.
Zugleich ist sie im Algerien-Krieg engagiert, wo sie sich u.a. - wenn auch vergeblich - dafür einsetzt, dass die französische Besatzungsmacht ihre Hinrichtungen aussetzt und die Aufständischen ihre Attentate einstellen.
Am 27. Mai 2015 wurden ihr Leichnahm gemeinsam mit denen von Pierre Brossolette, Geneviève de Gaullee-Anthonioz und Jean Zay ins Panthéon überführt.


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Update Essohäuser, St. Pauli, Recht auf Stadt;

Fortsetzung des Gesprächs von vor mehr als einem Jahr mit Ted Gaier, der in der Essohäuser-Initiative mit engagiert ist, zum Stand der Situation.


Musik und Themen aus Kleinasien, vom Balkan, dem Orient und aus dem Nahen Osten.


http://www.haymatlos.net
"Landschaften des Wortes" heißt ein aktuelles Buch über Nanni Balestrini, erschienen im Verlag Assoziation A.

Im Gespräch mit Andreas Löhrer, einem der Buch-Herausgeber, versuchen wir uns Leben und Werk von Balestrini zu nähern. Balestrini arbeitete nicht nur schriftstellerisch oder als Bilderkompositeur, sondern war aktiv beteiligt an den Kämpfen der autonomen Bewegung Italiens. In der Folge der Ermordung von Aldo Moro durch die Roten Brigaden wird er per Haftbefehl gesucht und er entzieht sich diesem per Flucht auf Skiern durch den "Schnee der Alpen" nach Frankreich.


Was heißt Foucault historisieren? Weitere Vorträge zur Bedeutung des französischen Philosophen Michel Foucault.

Die Tagung wurde organisiert vom foucaultblog der Universität Zürich. Der foucaultblog dient der unverhohlenen Faszination wie der kühlen Historisierung. Er soll dieses doppelte Ziel erreichen, indem er in kurzer, prägnanter Form die Breite und die Vielfalt der Bezugnahmen auf Foucault sowie der Forschungen über Foucault reflektiert – und dabei zum kritischen Weiterdenken einlädt. Der foucaultblog soll ein offenes Forum all jener sein, die mit Foucault nicht zu Ende gekommen sind.
Die Referate sind auch nachhörbar über den Link https://voicerepublic.com/venues/was-heisst-foucault-historisieren


Weitere Vorträge, die gehalten wurden im Rahmen der Internationalen Tagung "Was heißt Foucault historisieren?"

Die Tagung wurde organisiert vom foucaultblog der Universität Zürich. Der foucaultblog dient der unverhohlenen Faszination wie der kühlen Historisierung. Er soll dieses doppelte Ziel erreichen, indem er in kurzer, prägnanter Form die Breite und die Vielfalt der Bezugnahmen auf Foucault sowie der Forschungen über Foucault reflektiert – und dabei zum kritischen Weiterdenken einlädt. Der foucaultblog soll ein offenes Forum all jener sein, die mit Foucault nicht zu Ende gekommen sind.
Die Referate sind auch nachhörbar über den Link https://voicerepublic.com/venues/was-heisst-foucault-historisieren


mitschnitte u.a. der tagung „überlebende und ihre kinder im gespräch“ der kz-gedenkstätte neuengamme vom mai 2010.

Hédi Fried
Hédi Fried wird 1924 in der ungarischen Stadt Sighet (heute zugehörig zu Rumänien) geboren. Auf die Errichtung eines Ghettos hin wird 1944 die gesamte jüdische Bevölkerung von Sighet nach Auschwitz deportiert. Zusammen mit ihrer Schwester Livia überlebt Hédi Auschwitz, die Neuengammer Außenlager Dessauer Ufer, Wedel und Eidelstedt und Bergen-Belsen, wo beide am 15.04.1945 befreit werden. Sie können nach einem Rekonvaleszenzaufenthalt in Stockholm bleiben und leben bis heute dort.

Hédi gründete 1984 das Café 84, wo Überlebenden Kontakt zu anderen Überlebenden ermöglicht und therapeutische Hilfe angeboten wird.

Ihre Enkel Yael und Samuel nahmen mit ihr an der Tagung teil.

Sie ist u.a. Autorin der Bücher Fragments of a Life, London, 1990 [Nachschlag für eine Gestorbene – Ein Leben bis Auschwitz + Ein Leben danach, Hamburg, 1995]; Livet tillbaka, Stockholm, 1995 [Back to Life, 2003]

Hier findet Ihr einen Link zur Filmdokumentation The Last Survivor, Regie: Michael Pertnoy, Los Angeles 2006
http://www.snagfilms.com/films/title/the_last_survivor

http://www.hedifried.se/index-hedi-eng.html

Hier ein Artikel von ihr im Dagens Nyheter zum 70. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz, in dem sie auch auf heutigen Antisemitismus in Schweden eingeht, in schwedischer Sprache
http://www.dn.se/kultur-noje/kulturdebatt/i-dag-ar-jag-radd-igen/


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mitschnitte u.a. der tagung „überlebende und ihre kinder im gespräch“ der kz-gedenkstätte neuengamme vom mai 2010.

Gloria Hollander Lyon
Gloria Hollander Lyon wurde 1930 in Nagy Bereg geboren, einem Ort, der damals der Karpato-Ukraine, Čssr, angehörte. 1938 wurde diese von Ungarn annektiert. Infolge der 1944 begonnenen Deportation der jüdischen Bevölkerung durch NaziDeutschland wurde auch Gloria mit ihrer Familie nach Auschwitz verschleppt. Sie überlebte mehrere Konzentrationslager, darunter die Frauenaußenlager des KZ Neuengamme Hannover-Limmer und Helmstedt-Beendorf.

Sie lebt seit 1949 in San Francisco.
Zur Tagung begleitete sie eines ihrer beiden Kinder, David H. Lyon.

1995 erschien die Filmbiographie When I Was Fourteen: A Survivor Remembers, Regie: Marlene Booth, Jameson C. Goldner

http://tellingstories.org/holocaust/glyon/index.html

teil IV am 29.05.15 8:00-10:00h


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mitschnitte u.a. der tagung „überlebende und ihre kinder im gespräch“ der kz-gedenkstätte neuengamme vom mai 2010.

Miloš Poljanšek
Miloš Poljanšek wurde 1923 in Brežice, Slowenien, geboren.
Nachdem seine Familie 1941 nach Kroatien deportiert worden war, gelang ihr die Flucht in die italienische Zone, wo ihre Teilnahme am Widerstandskampf begann. Miloš wurde im Mai 1943 verhaftet und im September in das Konzentrationslager Neungamme deportiert. Dies überlebte er letztlich durch die Intervention einer Verwandten.
Er lebt heute in Ljubljana.
Miloš nahm zusammen mit seiner Tochter Tadeja Poljanšek und deren Tochter Ana an der Tagung Teil.

Er ist Autor des Buches Sonce tisočih je utonilo v morju : koncentracijsko taborišče Hamburg - Neuengamme 1938-1945, Ljubljana, 2002 [Die Sonne versank für Tausende im Meer: Konzentrationslager Hamburg-Neuengamme 1938 - 1945]

Auf der Seite des United States Holocaust Memorial Museum findet Ihr ein Videointerview mit Miloš Poljanšek auf serbokroatisch:
http://collections.ushmm.org/search/catalog/irn45180

teil III am 22.05.15 8:00-10:00h


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