Redaktion 3

Noch bis zum 15.1.2017 zeigt das Ernst Barlach Haus die Ausstellung GEORGE GROSZ "Der große Zeitvertreib".

George Grosz hat "mit seinen Attacken auf Spießbürgertum, Politik, Militär und Klerus" mehrfach die Justiz provoziert, "die mit Gerichtsprozessen wegen Beleidigung, Gotteslästerung und 'Angriffs auf die öffentliche Moral'" reagierte. In seiner Autobiografie "Ein kleines Ja und ein großes Nein" (Schöffling & Co.) zieht er allerdings ein bitteres Fazit der politisch-kulturellen Kämpfe: "Wenn ich am sogenannten Fortschritt zweifle, so liegt das an meiner Lebenserfahrung. Lebte ich doch in einer Zeit, in der die süßesten Menschheitsverbrüderungsphrasen gedruckt und zugleich Massenkriege geführt wurden, wie in solchem Ausmaß nie zuvor in der Geschichte unseres Planeten. Es war Komfort und Selbstmord im größten Stil."


Kunst und Politik bzw. warum es erkenntnisreich sein kann, sich Lebenserinnerungen von Künstlern zu widmen.
Literatur, Theater, Film und Musik - in all diesen Genres werden Geschichte und aktuelles Zeitgeschehen reflektiert.

Nur, wird das Reflektierte auch "gehört" und verstanden? Im Sprengel Museum macht die Installation "Manifesto" von Julian Rosefeldt aufmerksam auf manifeste Artikulationen. Sarah Bakewell reflektiert in "Das Café der Existenzialisten" eben genau die Diskussionen und Streitigkeiten und Engagements der zumeist Pariser Intellektuellenszene. Francois Roux wirft in seinem Roman "Die Summe unseres Glücks" die Frage auf, was aus den Jugend-Idealen einer sich im Aufbruch fühlenden Generation geworden ist...


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