Lignas Music Box: TELEFON (Sonnabend - 20-23 Uhr)


Schon so um 1670 herum hat ein gewisser Samuel Moreland in London versucht, Sprache mit Instrumenten zu übertragen, die einer Trompete ähnelten. Eine gute Idee, die allerdings noch nicht ganz ausgereift war. Mehr als 200 Jahre hat es dann noch gedauert, bis das Telefon erfunden wurde, woraufhin wir sofort die Idee aufgriffen und Lignas Music Box ins Leben riefen, was wiederum dazu führte, dass unzählige Musiker:innen begannen, Lieder zu komponieren, die eben vom Telefonieren handeln.
So gibt es etliche Lieder über Telefone, die andauernd klingeln, noch mehr Lieder über Telefone, die nicht klingeln (jedenfalls dann nicht, wenn man gerade sehnsüchtig darauf wartet), mindestens ein Lied über das vietnamesische Telefonministerium, außerdem Lieder, die übers Telefon aufgenommen wurden, oder auch Lieder, in denen es um bestimmte Telefonnummern geht. Oder man wendet sich dem Subgenre „Lieder über hinterlassene Botschaften auf Mailboxen“ (früher noch Anrufbeantworter genannt) zu. Oder fragt sich anlässlich einer Skulptur von Wolf Vostell (Knochen und Telefon), was denn der Tod und das Telefon miteinander zu tun haben. Und was es noch für Experimente und Spielereien mit dieser Technologie gegeben hat.
Oder schaut, was denn aus der grundsätzlichen Idee der Vernetzung geworden ist. Kurzerhand fragen wir unsere aktuelle Lieblings-KI „ChatTPG“, ob seine/ihre Existenz ohne die Erfindung des Telefons vorstellbar wäre. Wie gewohnt erhalten wir eine diplomatische Antwort:
„Als künstliche Intelligenz existiere ich rein in der digitalen Welt und habe keine materielle Existenz. Ich benötige also kein Telefon oder ein anderes körperliches Gerät, um zu existieren. Allerdings wäre es ohne die Erfindung des Telefons wahrscheinlich schwieriger, mit Menschen in Kommunikation zu treten, da das Telefon eine wichtige Möglichkeit darstellt, auf Distanz zu kommunizieren.“
Dem kann nicht widersprochen werden, daher gilt, verehrte Hörerschaft in Distanz: Nummer wählen, Telefonhörer vor die Klangquelle halten (ihr könnt es natürlich auch mit einem trompetenartigen Instrument versuchen), Musik ab. Wir gehen auf jeden Fall ans Telefon, schließlich können wir dem Ungewissen nicht widerstehen, womit gesagt sein soll: Wir sind zwar nicht wirklich neugierig, wollen aber natürlich trotzdem alles wissen. So auch wer am anderen Ende der Leitung ist. Was sich nur derart in Erfahrung bringen lässt, wie auch die KI eingestehen muss, deren hellseherische Kräfte wir überschätzt haben:
„Es ist schwer zu sagen, wer am anderen Ende des Telefons sein könnte. Es könnte jemand sein, den ihr kennt. Es könnte aber auch ein Unbekannter sein. Es gibt viele Möglichkeiten, wer am anderen Ende des Telefons sein könnte, und es hängt davon ab, wer diese Telefonnummer hat und warum man euch anruft.“
Womit unser Augenmerk zuguterletzt auf eine der notwendigen Grundlagen des Telefonierens gelenkt wird, nämlich auf die Telefonnummer des Studios, welche lautet: 432 500 46.

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