Am 3. Oktober 2019 hielt Angela Merkel anläßlich der 30 Jahrfeier des Mauerfalls in Kiel eine beachtliche Rede. Neben prosaischen Tagebuchausflügen in die emotionalen Untiefen der “Mutter der Nation” (immerhin ist sie bald ebenso lange Staatsoberhaupt wie Erich Hönecker) gab sie zu verstehen, was damals passiert war: Mit dem kurzen Verweis auf den Bonmot Thomas Manns, dass die Deutschen unmündig, obrigkeitshörig und unfrei seien, was er diesen kurz nach dem “einmaligen Zivilisationsbruch der Shoah”, attestiert hatte, verwies sie darauf, dass durch die “gelungene Revolution von 1989” das deutsche Volk eben jene Eigenschaften nun endgültig abgelegt habe. Wir rekapitulieren die Schrecken von 30 Jahren “Wiedervereinigung” und “(Groß-)Deutschland”. Gemeinsam mit unseren Studiogästen der Initiative “Aufbruch Ost” und des Magazinprojekts “telegraph” wollen wir uns die Ereignisse näher anschauen, suchen was daran anschlussfähig ist und wieso die kurzen Augenblicke zwischen ‘89 und ‘90 gegenwärtig so stark umkämpft sind. Kontakt: recycling [at] fsk-hh [dot] org
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