Stellungnahme zum Umgang des FSK mit Wolfgang Seibert
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AKTUALISIERTE VERSION vom 30.11.2018
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Im Spiegel vom 19.10.2018 erschien ein Artikel über Wolfgang Seibert, zu diesem Zeitpunkt noch Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Pinneberg, zu dem sich inzwischen verschiedene Autor*innen geäußert haben, darunter auch eine Gruppe „fünf nach zwölf“ auf der Website des FSK mit der Ankündigung, ihre Erklärung ebenfalls im transmitter zu veröffentlichen. Große Einigkeit scheint vor allem in zwei Punkten zu bestehen: dass eine antisemitische Ausrichtung des benannten Spiegel-Artikels zu kritisieren sei und dass es die Angelegenheit der Jüdischen Gemeinden und ihrer Mitglieder ist, zu befinden, ob jemand jüdisch ist oder nicht. Beides wollen wir an dieser Stelle weder thematisieren noch diskutieren, auch wenn wir die Gegenfrage aufwerfen möchten, warum es gerade dieser Artikel des Spiegel ist, der solch große Empörung hervorruft, während beispielsweise die Berichterstattung des Magazins zu Israel im FSK de facto kein Thema gewesen ist. Dennoch ist es legitim, den SPIEGEL-Artikel zu kritisieren.
Zentral für uns ist aber vielmehr, dass Wolfgang Seibert sich die Biografie eines Nachkommen von Auschwitz-Überlebenden oder sogar Ermordeten angeeignet hat. Wir formulieren dies nicht im Konjunktiv, weil es entgegen der vielfach geäußerten Meinung, wie schwer es mit einer solchen Biografie angeblich sei, Dokumente seiner Familiengeschichte vorzulegen, dank der Arbeit von Institutionen wie Yad Vashem tatsächlich sehr viel schwieriger ist, dies nicht belegen zu können.
Um nicht missverstanden zu werden: selbstverständlich kann es nicht darum gehen jede biografische Erzählung eines Shoah-Überlebenden oder eines seiner Nachkommen mit der Nachfrage nach Dokumenten oder Unterlagen zu hinterfragen – der Vorwurf allerdings, hier könnte sich ein Täter-Kind, als Enkel von Auschwitz-Überlebenden ausgegeben haben, sollte nicht nur von denjenigen ernst genommen werden, die, wie es in der Zeitschrift „konkret“ formuliert wurde, „persönlich“ mit Wolfgang Seibert zu tun haben, sondern auch von Wolfgang Seibert selbst. Zumal es des kritikwürdigen Artikels im Spiegel gar nicht bedurft hätte, um offenkundige Unwahrheiten in seiner Familienerzählung, aber auch in seiner persönlichen und politischen Biographie, zur Kenntnis zu nehmen.
Seibert hat die inneren Widersprüche seiner Geschichte so vielfach in die Öffentlichkeit getragen, in Radiointerviews, in Vorträgen, in der Zeitung, in Buchform, dass sie als zeithistorische Schilderung legitimer Teil einer öffentlichen Auseinandersetzung sind. Die äußeren Quellen, die der Spiegel veröffentlicht hat – und die auch durch den Tonfall des Artikels nicht unwahr werden – sind nicht notwendig, um schon im Prozess der „inneren Quellenkritik“ festzustellen, dass es, so wie Seibert es erzählt, nicht gewesen sein kann.
Statt einer ernsthaften Auseinandersetzung mit den aufgeworfenen Fragen, auch durch Wolfgang Seibert selbst, gab es lediglich die Erklärung seines Anwalts in der von „Teilinformation“ und dem „Weglassen anderer Information“ zu lesen ist, als ginge es hier um etwas, was leicht zu missverstehen sei. Zusätzlich wird hier von jüdischen Pflegeeltern gesprochen, von denen bislang weder in einer seiner Veranstaltungen, dem Buch „Verheerende Bilanz“, noch in einer seiner vielen Radio-Sendungen die Rede war. Warum nicht? Und ist dies als Bestätigung zu verstehen, dass die häufig erwähnten Großeltern eine Erfindung sind? Sich eine solche Erzählung für eine politische Biografie nutzbar zu machen, ist keine Lappalie und kann auch kein Missverständnis sein. Die Geschichte der Verfolgung und Vernichtung, bedeutete für Überlebende eine Traumatisierung, die nicht nur das menschliche Fassungsvermögen übersteigt, sondern auch das Leben nachfolgender Generationen maßgeblich mitbestimmt hat.
Der gegenwärtige Zustand, dies weder ausreichend ernst zu nehmen, noch auf FSK-Ebene überhaupt zu thematisieren, ist nicht erträglich. Das FSK hat sich zum Medium gemacht, über das Wolfgang Seibert die Umkehrung von einer familiären Täter- hin zu einer Verfolgten-Biographie einer breiten Öffentlichkeit präsentieren konnte; viele Vorträge von Seibert liefen im Radio – das muss ein Ende haben. Gerade, wenn es um die Shoah geht, dann verbietet es sich, historische Wahrheit zur Disposition zu stellen. Wir sind nicht bereit, ein solches Umgehen mit der deutschen Geschichte mitzutragen.
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Die Erklärung war zuerst bewusst mit „Einige Sendende im FSK“ unterschrieben. Um somit deutlich zu machen, dass wir keinen politischen Alleinvertretungsanspruch für das FSK erheben. Es geht vielmehr darum aufzuzeigen, dass die bisher vom FSK veröffentlichten Beiträge zu Wolfgang Seibert auf der Homepage und im transmitter nicht die Meinung aller Sendenden abbilden und die Autor*innen dieser Texte es ihrerseits nicht beanspruchen können, für das gesamte Projekt zu sprechen. Aus Gründen der Transparenz wollen wir allerdings doch deutlich machen, aus welchen Zusammenhängen und Sendungen die Stellungnahme formuliert worden ist:
Einige FSK-Aktive aus den Radiogruppen Stadtteilradio, projekt_r und Radio Loretta und aus den Sendungen Das Nachmittagsmagazin für subversive Unternehmungen am Freitag, Das spekulative Ohr, Difficult Music For Difficult People und Quergelesen.
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Hamburg, 30. November 2018
wann genau war nochmal die
wann genau war nochmal die Pressekonferenz von yad vashem bei der sie verkündet haben alle Opfer identifiziert zu haben, alle Opfer mit Hilfe von Akten und Dokumenten aus vergessen und verdrängen geborgen haben? bei der sie erklärt haben ihre Arbeit sei jetzt abgeschlossen, die Shoah ge/behoben?
Das wird dort nicht
Das wird dort nicht behauptet, es wird nur darauf hingewiesen: Entweder ist Seibert bei besagten Großeltern oder bei besagten Pflegeeltern aufgewachsen oder ganz wo anders. Ein Teil der Erzählung bricht schon hier.
Dann schildert Seibert, seine Großeltern wären beide ohne Todesmarsch von der Roten Armee befreit worden, als 2 von 2000. Es geht an dieser Stelle also um die letzten 2000 Überlebenden. Diese dürften zum allergrößten Teil irgendwo dokumentiert sein, zumal wenn sie danach in der Bundesrepublik gelebt haben und mit Fritz Bauer befreundet/verwandt waren (auch hier widerspricht sich die Geschichte).
Sein Opa war, 30 Sekunden später, gleiches Interview auf dem Todesmarsch.
Seibert selbst schildert, er hätte als Angehöriger von Überlebenden nicht zur Bundeswehr gemusst, rekurriert also selbst auf eine dokumentarische Nachweisbarkeit.
Wenn dann noch Dokumente dazukommen, die belegen, dass Vater und Opa bei der Wehrmacht waren und evangelisch sind, dann bleibt da nicht viel.
Zumal, wenn die Lebensgeschichte von Lügen durchzogen ist, nicht nur über die Verfolgungsbiographie. Und der besagte Münchhausen zwischendurch 10 Jahre als Roma aufgetreten ist.
"Verfasst von Unknown am 28.
"Verfasst von Unknown am 28. November 2018 - 22:12." oder doch von "Einige Sendende im FSK, 28.11.2018". Und wer ist "Gruppe „fünf nach zwölf“", die im Namen des fsk schreibt und veröffentlicht? "Der gegenwärtige Zustand, dies weder ausreichend ernst zu nehmen, noch auf FSK-Ebene überhaupt zu thematisieren, ist nicht erträglich. Das FSK hat sich zum Medium gemacht" Wer ist das fsk? Gehört "Unknown" dazu? Gehören "Einige Sendende" dazu, "Gruppe fünf nach zwölf"? Wer ist das Wir in "Wir sind nicht bereit"? Wieder VS- oder Polizeitrolle im fsk unterwegs? Scheint eine Kinderspielwiese zu sein das fsk, die ganz große Kuchen backt, peinlich.
schämt euch einen solchen
schämt euch einen solchen miesen und menschenverachtenden text zu schrieben. [Entfernt, bitte keine Namen!] ich hätte mehr von euch erwartet
Nee, jetzt reichts. Ich habe
Nee, jetzt reichts. Ich habe Euch im Konflikt im fsk immer unterstützt, aber jetzt ist projekt r und kumpanen für mich nur noch ein scheissverein, Meine Unterstützung habt ihr verloren. Ich stehe jetzt auf Seiten von loretta.
"auch wenn wir die
"auch wenn wir die Gegenfrage aufwerfen möchten, warum es gerade dieser Artikel des Spiegel ist, der solch große Empörung hervorruft, während beispielsweise die Berichterstattung des Magazins zu Israel im FSK de facto kein Thema gewesen ist" - Ist Israel Mitglied im fsk?
Welcher FSK-Blockwart
Welcher FSK-Blockwart veröffentlich hier Namen?
Könnten sich alle an diesem
Könnten sich alle an diesem "Gespräch" beteiligten einmal darauf besinnen, dass es hierbei um einen tatsächlichen im Sender aktiven Menschen geht, den es sicherlich nicht auf dem Internetauftritt des FSK zu denunzieren gilt. Die Email war ausreichend, um in ein Gespräch einzusteigen.
Diesen Text hier zu posten ist eine Frechheit sondergleichen und zeigt einmal mehr, dass es EINIGE Leute in diesem Sender gibt, die ihre eigene Meinung, ihre persönliche Ansicht zur Sache und Meinung des FSK machen wollen.
Hört auf euch hinter euren Bildschirmen und Tastaturen zu verstecken und sucht den direkten Austausch, anstatt auf diesem Wege vermeintlich avantgardistische Aussagen a la Grass zu tätigen...und nein...das musste nicht gesagt werden...
Natürlich ist Wolfgang Teil
Natürlich ist Wolfgang Teil des FSK. Er ist aber ebenfallls eine Person des öffentlichen Lebens und war in dieser Öffentlichkeit, ob als ehemaliger Vorsitzender der jüdischen Gemeinde Pinneberg oder Ende der 1980er als Kreistagsabgeordneter und Landtagswahlkandidat der Grünen in Schleswig-Holstein, mit eigenen Aktivitäten öffentlich und in der Presse stark vertreten. Er stand für den jüdisch-christlichen Dialog, er hat z.B. die Rolle anderer jüdischer Strömungen wie die Chabad-Bewegung öffentlich bewertet, er ist für sein poltisches Engagement mit dem Menschrechtspreis 2017 der Stiftung PRO ASYL ausgezeichnet worden oder er hat in Buchform und auf Veranstaltungen zu Antisemitismus in der Linken vor dem Hintergrund seiner persönlichen Biografie gesprochen.
Es wäre schön gewesen, wenn es eine offen geführte Auseinandersetzung zu den Vorwürfen, die der Spiegel-Artikel erhebt, innerhalb des FSK gegeben hätte und auch eine kritische Aufarbeitung mit Wolfgang Seibert selbst. Diese Verständigung hättte aber auch bedeutet, dass sich alle mit ihren öffentlichen Einschätzungen zurückgehalten hätten, bis die Auseinandersetzung gemeinsame Erkenntnisse gebracht hätte oder aber, für den Fall unterschiedlicher Schlussfolgerungen aus den Geschehnissen, zusammen hätte überlegt werden können, wie wir damit als FSK umgehen.
Stattdessen folgten recht schnell individuelle Statements und Sendungen von FSK-Aktiven und von Wolfgang Seibert selbst, die, ohne einen Verständigungsprozess im FSK abzuwarten, ihre Sicht der Dinge über den Sender und unsere Medien wie Transmitter und Website publiziert haben.
Insgesamt verstehe ich vor diesem Hintergrund Deine Aussage nicht, dass die obige Erklärung "hier zu posten (...) eine Frechheit sondergleichen" ist. Auch "versteckt" sich niemand "hinter Bildschirmen". Ich selbst oder die weiteren Unterzeichner*innen der obigen "Stellungnahme zum Umgang des FSK mit Wolfgang Seibert" sind jederzeit ansprechbar. Deine Empörung wäre vielleicht nachvollziehbar, wenn Du die zahlreichen anderen Statements ebenfalls hinterfragt hättest.
Die bisher unkritische Auseinandersetzung innerhalb des FSK stellt die Leute (sogar mit Nennung ihrer Namen), die andere Sichtweisen äußern, als die der bisher veröffentlichten Statements, mit Begriffen wie "menschenverachtend" unter Generalverdacht und soll die Reihen geschlossen halten - anstatt Fragen zu klären. Ebenfalls wurde FSK Redakteuren vorgeworfen, dass diese mit eigenen Recherchen den Inhalt des Spiegel-Artikels überprüfen.
Natürlich ist es schockierend, dass ein Mitsendender mit diesen Vorwürfen konfrontiert wird. Das Schockierende sollte aber letztendlich der Inhalt der schwerwiegenden Vorwürfe sein. Welche Motive z.B. der Spiegel für ihre Veröffentlichung hat, ist ebenfalls eine berechtigte Frage. Diese ersetzt aber nicht die Überprüfung und Aufarbeitung der gemachten Vorwürfe. Auch für Journalist*innen des FSK sollten Recherche und Gegen-Recherche und die Überprüfung von öffentlichen Aussagen zum Grundsatz ihrer journalistischen Tätigkeit gehören. Und nicht die Haltung, dass das was nicht sein kann, nicht sein darf.
Markus von Difficult Music
Ob das so ist, oder ob das
Ob das so ist, oder ob das nicht so ist: Wie auch bei anderen "Anlässen", habt auch hier Ihr Euch des sozialen und politischen Rufmordes gegen einen Menschen bedient. In diesem Falle in der Gefolgschaft zu einem deutschen Leitmedium.
"Rufmord bezeichnet das
"Rufmord bezeichnet das Aufstellen ehrverletzender Behauptungen über eine Person, obwohl bekannt ist, dass sie unwahr sind." Nun scheint dir, "ob das so ist, oder ob das so ist", das Problem nicht im Wahrheitsgehalt zu liegen. Dann sei also ehrlich genug, zuzugeben, dass dir egal ist, ob eine Biographie zum weit überwiegenden Teil fiktional ist und sich noch das Ungeheuerlichste einverleiben darf, wenn es denn dem "eigenen Ruf" gerade in der jeweils aktuell erzählten Variante der eigenen Biographie zupasse zu kommen scheint.
Man beteiligt sich nicht an
Man beteiligt sich nicht an einem Rufmord, wenn man auf ein nicht konsensfähiges white-washing einer Person hinweist.
Die Aktionen aus der Redaktion3 waren nicht solidarisch, sie waren darauf aus selbst zu bestimmen "wer Jude ist". Und zwar nicht auf basis von fakten, sondern durch hanebüchene Behauptungen.
Wie schreiben Sie "
Wie schreiben Sie " hanebüchene Behauptungen..nicht auf Basis von Fakten"....was brauchen Sie denn noch für Fakten ?? Dokumente belegen eindeutig wer Seibert ist...mal ein Zigeuner, mal ein Jude mit Auschwithintergrund.Und da hört der "Spass" eindeutig auf..diese Behauptung ist eine Verhöhnung der wirklichen Opfer...vielleicht begreifen Sie endlich, dass er auch sie Alle an der Nase herumgeführt hat, Ihr lieber Wolfgang