recycling: "Ästhetisierung der Politik - Politisierung des Ästhetischen" (02.05.2016)

Ästhetisierung der Politik - Politisierung des Ästhetischen

(wie immer nachzuhören auf freie-radios.net)

Gerade den Nationalsozialismus kennzeichnen eine Ästhetisierung seiner Politik besonders während der vielen Massenaufmärschen oder der Inszenierungen der deutschen Männer als "stählernde, schwitzende, heroische, ..." Soldaten oder Arbeiter. Benjamin bemerkte daher mit gutem Grund, dass den Faschismus vor allem eine "Ästhetisierung der Politik" kennzeichne. Wenn nun das gegenwärtige Deutschland als
post-nazistisch zu verstehen ist, sollte auch heutzutage noch auf die "weiterlebenden" Muster geschaut werden. Unter diesem Blick gilt es
gegenwärtige Formen einer Ästhetisierung einer Politik zu problematisieren und analysieren. Sie müssen auf ihr regressives Potential hin untersucht werden. Auf den ersten Blick fallen dabei Massendemonstrationen mit einem Fahnenmeer, die martialischen Stilisierung einiger Antifagruppen auf Demonstrationen, ihren Blogs oder Flugblättern auf, deren Form (!) sich von einigen Naziauftritten nur sehr schwer noch unterscheiden lässt. Es soll hier also vor allem um eine Diskussion der Formen (linker) Politik gehen, denn sie wird oft zu
wenig diskutiert."
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In diesem Verhältnis soll im weiteren Verlauf des Abends, die Rolle der Kunst diskutiert werden: Welche progressiven "Strategien" hat die Kunst mit dem Problem der Ästhetisierung der Politik umzugehen? Das Kunst und Politik in einem schwierigen Verhältnis stehen, zeigt sich immer mal wieder in den Diskussion darüber, ob Kunst denn nun politisch sei und inwiefern oder was ihr Anspruch überhaupt sein kann. Angedacht ist es anhand konkreter Beispiele wie Aktionen auf Kampnagel oder des Zentrums für politische Schönheit einmal mehr die Frage nach den progressiven
(politischen) Möglichkeiten der Kunst zu stellen.
Neben den eher wortlastigen Beiträgen gibt es wieder eine ausgesuchte Musikauswahl zu dem Thema von radio gagarin auf einem Ausflug."

Wir diskutierten mit Dan Thy (u.a. hat er das Hörspiel Sonnenblumenhaus gemacht, welches sich auch auf freie-radios.net findet) und unserer anderer Studiogast war Julian Kuppe, der im Sammelband "Der Widerspruch der Kunst" den Beitrag: "Schein der Freiheit. Zum Verhältnis von Natur, Gesellschaft und Kunst" geschrieben hat.

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