Hamburg gnadenlos: Die Razzien werden ausgeweitet fortgeführt

Im FSK gehen minütlich Meldungen ein, wonach weitere Razzien auf der Reeperbahn, in der Königstraße und auf der Holstenstraße stattfinden. Es soll auch Festnahmen geben. Unterdessen haben die Flüchtlinge einen offenen Brief übergeben, in dem sie ihre Position in großer Ausführlichkeit und Sorgfalt beschreiben. Die Innenbehörde beantwortet diesen mit pauschalisierter Ablehnung. Herr Reschreiter, der Sprecher, stellt die kühne Behauptung auf, jeden Menschen dieser Welt mit seinem Status benennen zu können: "es gebe „in der ganzen Welt keinen Rechtsstaat“, in dem jemand staatliche Leistungen erhalte, „der seine Identität nicht preisgibt“. Anne Harms von Fluchtpunkt e.V. verdeutlicht in der TAZ die Gefahr für die Menschen, die ihre Peronalien feststellen lassen: „Wenn wir einem Flüchtling empfehlen, der Aufforderung nachzukommen, sich der Ausländerbehörde zu stellen, müssen wir ihm sagen, dass er sich an seiner eigenen Abschiebung beteiligt.“
Einer der am Freitag Festgenommenen bekam eine schriftliche Ausreiseverfügung.
Die WELT hat ihre Sprache aus der Bambule wiederentdeckt: "Die Polizei sieht die Entwicklung mit großer Besorgnis. Durch eine Verjüngung der Szene könnte sich der Kreis der Gewaltbereiten, der sich den Beamten bei Veranstaltungen entgegenstellt, deutlich vergrößert haben."
Am heutigen Abend wird in Hamburg um 19 Uhr am Gänsemarkt, wie auch morgen um 18.00 auf dem Uni Gelände demonstriert werden und es gehört nicht allzuviel Phantasie dazu, sich vorzustellen, daß dabei der Wunsch nach Solidarität für die Lampedusa Flüchtlinge laut manifestiert werden wird...