FSKolleg: SEMINARE - Erstes Trimester

SEMINAR – Erstes Trimester
Radio: Geschichte, Theorie und Ästhetik
Teil 1: Von den Anfängen bis 1933

Anfangs war noch völlig unklar, was Radio sein könnte. Doch schon im „Funkspuk“ der deutschen Novemberrevolution 1918 wird das Potenzial des Mediums deutlich: Es vervielfältigt Informationen, wendet sich an alle – und hat unkontrollierbare Effekte, die den Herrschenden bald unheimlich werden.
Wir werden uns mit den frühen Entwicklungen des Mediums befassen und die gängige Geschichtsschreibung in Frage stellen. Wir wollen – nach Vermittlung nötiger Grundlagen – insbesondere die marxistischen Radiotheorien (Brecht, Benjamin) diskutieren: Was ist von den Hoffnungen auf das Radio als Medium des Kommunismus übrig geblieben?
Und wir wollen frühe Sendungen hören, um deren ganz andere Ästhetik zu genießen.

Beginn: Montag, 16. Februar, 18.30–21 Uhr

Weitere Termine immer montags, 18.30–21 Uhr
In den Räumen des FSK, Eimsbütteler Chaussee 21, 20259 Hamburg

Achtung! Geänderter Termin fürs Wochenende: 27.-29. März 2009. Schwerpunkt Radiotheorie und Praxis von Bertolt Brecht und Walter Benjamin im Schwarzen Hahn, Wendland

Das Seminar steht allen offen. Es hat keine Voraussetzungen außer dem
Interesse, mehr über kritische Medienpraxis am Beispiel des Radios erfahren zu wollen.

SEMINARTHEMEN 1. TRIMESTER
Radio: Theorie, Ästhetik, Geschichte – von den Anfängen bis 1933
Radiogeschichte jenseits von Mythenbildung? Vorgeschichte des Radios als Kommunikationsgeschichte. Technikgeschichte vs. Gesellschaftsgeschichte. Äthertheorien, Physik und Philosophie als widerstreitende Diskurse Ende des 19. Jahrhunderts. +++ Radio als Medium des 20. Jahrhunderts. Produktions- und Distributionsbedingungen innerhalb moderner Gesellschaften +++ Vergleich USA-Deutschland. Privatfunk und Staatsfunk. Geschichte der Praktiken von Radioanwendung. Vom DX-Fishing zum Massenmedium. Gerätegeschichte. Funkerspuk. +++ Das Unbewusste des Radios. Der Fall Daniel Paul Schreber als frühe Medientheorie. Velemir Chlebnikovs Visionen vom Radio als Erzieher. Projektionen auf das Medium. Die Paranoia Schrebers als Radio avant la lettre und andere Seite des Utopismus eines Chlebnikovs. +++ Phantasmen des Radios und die Unheimlichkeit der zerstreuten Stimme. Experimente mit Gedankenübertragung. Günter Anders‘ Einspruch gegen den „Spuk“ des Radios. +++ Aneignungen des Radios in den zwanziger Jahren. Die Arbeiterradiobewegung. +++ Bertolt Brechts Radiotheorie. Was bedeutet die Verwandlung des Distributions- in einen Kommunikationsapparat? Kontext des Dreigroschenprozesses. +++ Brechts Lindberghflug. Rekonstruktion der Brechtschen Lehrstück-Ästhetik für das Radio. +++ Walter Benjamins Radioarbeiten. Hans Fleschs Hörspiele. Ansätze vor 1933. +++ Benjamins Theorie der Medien. Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit als Radiotheorie.+++ Die Situation Anfang der 30er Jahre. Siegfried Kracauers Beobachtungen zur veränderten Öffentlichkeit durch das Radio.

Zum Kolleg.

Kolleg... ausgefallen? Warum

Kolleg... ausgefallen? Warum weist ihr weder hier noch am Veranstaltungsort darauf hin, dass der Vortrag von Dr. Wolfgang Hagen ausfällt? Wusstet ihr das nicht? Habt ihr euch selbst nicht dafür interessiert? Ich war jedenfalls als einziger vor Ort und hab bis 18:20 gewartet. Das Interesse war scheinbar nicht sehr groß - ich hätte mich aber doch gefreut, den Herrn Hagen mal zu sehen. Und wenn er nicht kann hätte man ja wenigstens einen Aushang machen können oder das auf der Website ankündigen können. Aber einfach so nicht kommen ist das Letzte!

Liebe Interessierte des

Liebe Interessierte des Hagen-Vortrages am 7. April: Leider musste Wolfgang Hagen seinen Vortrag kurzfristig absagen - und in der Aufregung haben wir versäumt, die FSKolleg-Website zu aktualisieren. Das tut uns sehr leid!
Wir planen den Vortrag im Herbst 2009 nachzuholen - alle weiteren Infos dann auf dieser (dann aktualisierten - versprochen!) Seite.
Euer FSKolleg

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