Und da die Wahrheit ich berichte wenn ich dichte, Lasst allen Zweifel ausser Acht!

HANNELORE HOGER liest ELSE LASKER-SCHÜLERs Briefroman „Der Malik. Eine Kaisergeschichte mit Bildern und Zeichnungen" von 1919.

Karl Kraus, der meist tadelte und selten lobte, rief in seiner "Fackel“, gemeinsam mit Selma Lagerlöf, Adolf Loos und Arnold Schönberg, zur Unterstützung der mittellosen Dichterin auf und schrieb: „Nicht oft genug kann diese taubstumme Zeit, die die wahren Originale begrinst, durch einen Hinweis auf Else Lasker-Schüler gereizt werden, die stärkste und unwegsamste lyrische Erscheinung des modernen Deutschland…“ Und kürzlich formulierte die „Jüdische Zeitung“ über die eigensinnige Frau, die sich in Jerusalem vor den Nazis in Sicherheit bringen konnte: „Es dürfte kaum jemanden gegeben haben, der Liebe, Leben und Kunst so verwoben hat wie Else Lasker-Schüler.“
Ihr künstlerisches Mittel – die Überblendung von Fiktion und Realität – mit dem sie sogar ihre Biographie stets neu ‚erfand’, prägt auch den Roman „Der Malik“, der im Mittelpunkt dieses Abends steht. Er ist ihre Bearbeitung, ihr Protest gegen den 1. Weltkrieg, gegen das Wilhelminische Kaiserreich. „Maskiert“, das heißt nicht gleich zu erkennen, treten neben der Schriftstellerin Freunde und Weggefährten auf: Der „blaue Reiter“ Franz Marc, Georg Trakl, Richard Dehmel, Gottfried Benn…

Ihr hört einen Mitschnitt aus der Vers- und Kaderschmiede des Polittbüro vom 7.2.2011.
Featuring „School of Zuversicht" DJ Patex und Manuel Scuzzo, Stella Jürgensen, Andreas Hecht und Ralf Böcker.


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