Die ganze Platte

Die ganze Platte mit Musik der klassischen Moderne.


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Am vierten Dienstag immer von der Redaktion für bürgerliche Kunstmusik


Phish - Super Ball IX Storage Jam
Phish - Lemonwheel Ambient Jam
Phish - IT Tower Jam

Aufgelöste Festkörper verbinden sich zu einem Schwarm schwebender Teilchen – treffender lassen sich Cover und Albumtitel kaum auf die Musik einer Band beziehen. Denn genauso ist es: Das Hamburger Quartett Halma zelebriert auf ihrem fünften Album „Dissolved Solids“ die schwerelose Bewegung in einem zähflüssigen Milieu.
Erhaben und fast stoisch setzen Halma die Komposition ihrer oft als „filmisch“ wahrgenommenen Musik fort. Fast scheint es so, als arbeiteten sie mit variierenden Mitteln seit nunmehr elf Jahren an einem einzigen mächtigen Track. So lange dauert kein Film auf der Leinwand, während sich der im eigenen Kopf potenziell endlos fortsetzen lässt. Oft sind die imaginierten Orte außerdem schöner als die realen Orte. „Saint Tropez“ etwa erscheint uns in Halmas klanglicher Interpretation nicht wie ein überteuerter Badeort für Neureiche, sondern als laszives und trauriges Paradies am Meer.
Den Aufnahmen zum neuen Album ging eine räumliche Trennung der Bandmitglieder voraus. Zwischen Paris und Hamburg wurden Soundfiles hin und her geschickt, digitale Orchestereinspielungen trafen auf minimalistische Groove-Entwürfe, die die Basis für das Halma-typische Gitarrenspiel bilden. Halmas musikalische Mittel sind die einzeln gesetzten Töne und deren Verzahnung, die kaum merklichen Flächen darunter, die feinen perkussiven Details, die elektronischen Ergänzungen, die field recordings und der schwere Groove. Nach wie vor ist ihnen das gewaltig Landschaftliche zueigen: Mit Halma steigen wir in schwindelerregende Höhen, tauchen ab ins tiefste Dunkel und gelangen auf goldene Lichtungen. Reise als Zustand.
Halma agieren weit abseits der Launen des Zeitgeistes. Sie sind Individuen, die gemeinsam handeln, die sich die Klänge zuspielen, in einem von jeglichem Außen unberührten Raum. Weil ihre Musik in diesem Sinne eine politische Note hat, kann es auch kein Zufall sein, dass Prinz Hamlet in der musikalischen Bearbeitung des gemischten Quartetts zur „Princess“ mutiert. Halma haben sich einen eigenen Ort mit eigenen Gesetzmäßigkeiten geschaffen, eine ganz und gar richtige Welt, die sich im selbst gesetzten Tempo grenzenlos durchschreiten lässt.
Halma waren, sind und werden sein: Anna Bertermann, Thorsten Carstens, Fiona McKenzie und Andreas Voss. „Dissolved Solids“ ist ihr fünftes Album.
Homepage: www.halma-music.com


Heute von der Redaktion für bürgerliche Kunstmusik


Hudson Mohawke - Butter sowie Lone - Lemurian


nachtschalter [at] fsk-hh [dot] org

Hudson Mohawke - Butter sowie Lone - Lemurian


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