Die NSU-Morde waren die Fortsetzung der Pogrome der 90er Jahre.
Der Zusammenhalt der deutschen Gesellschaft hat das Morden des NSUs ermöglicht. Der NSU-Prozess war dann die Bedienungsanleitung, wie Morden, Komplizenschaft und Verschweigen durchzuführen und anschließend abzuwickeln sind. Das Morden war und ist nicht zu Ende. Auch nach dem NSU geht es weiter.
In München am OEZ hat am 22. Juli 2016 der junge Nazi David Ali Sonboly ein Massaker verübt, es gab 9 Ermordete und viele Verletzte. Der Täter handelte aus Hass gegen Muslime und weil er an die Überlegenheit der arischen Rasse glaubte. Das Datum des Massakers war auf den 5. Jahrestag des Massakers in Norwegen durch Anders Breivik gelegt, weil Sonboly Breivik verehrte. Keine deutsche Öffentlichkeit will bis heute genaueres darüber wissen.
Was die Deutschen von diesem Massaker in München in 2016 wissen wollen, ist, dass der Täter ein Migrant war. Damit kann der eigene Rassismus bestätigt werden. Dass es sich um ein Nazi-Massaker handelte, glaubt heute genauso wenig jemand, wie vor 2011 jemand daran glaubte, dass die NSU-Morde von Nazis verübt wurden.
Vielleicht werden die Deutschen in regelmäßigen Abständen weitere Schuld-Abwehr- und Abwicklungs-Rituale wie beim NSU inszenieren. Vielleicht werden sie sich weiterhin regelmäßig zu großen friedlichen Kundgebungen treffen, um sich zu bestätigen, dass sie auch gute, demokratische Menschen sein können, noch ehe ein Verdacht auf sie fällt.
Das wird zwar den Ermordeten und Angegriffenen nicht helfen, aber es wird den Deutschen und ihren Linken helfen, sich emotional anständig zu fühlen, bei dem was in den nächsten Jahren noch kommen wird. Tatsächlich helfen wird nur, wenn die Morde und Angriffe verhindert werden.
Anlässlich der aktuellsten Re-Formierung des deutschen Jagd- und Mordkollektivs wollen wir in einer Kundgebung das Nazi Massaker von 2016 benennen.
Samstag, 29. September 2018, 12:00 Uhr, Olympia-Einkaufszentrum München
Café Morgenland
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