Zum Brandanschlag in Meldorf

In Meldorf ist es gegen das Gebäude eines Imbiß mit Wohnungen zu einem Brandanschlag gekommen. Nur durch das sofortige Eingreifen von Nachbarn konnte die in dem Haus wohnende Familie alarmiert werden und sich in Sicherheit bringen.
Nachfragen haben ergeben, daß in den Wochen vor diesem Brandanschlag an zwei weiteren Gebäuden, einer Pizzeria und dem Bahnhofskiosk in Meldorf versucht worden war, Scheiben einzuschlagen. In Heide sind im gleichen Zeitraum Hakenkreuze an einer Kirche und dem Rathaus registriert worden. Die Täter wurden durch die Polizei ermittelt: „Nach Ermittlungen des Staatsschutzkommissariats Itzehoe sind beide Verdächtige bislang nicht einschlägig in Erscheinung getreten. Der 25-Jährige habe ein Geständnis abgelegt. Als Motiv für die Schmierereien gab er allgemeine Unzufriedenheit an. Eine politische Motivation wurde bei den Ermittlungen nicht festgestellt.“ (Dithmarscher Landeszeitung, 6.4.2012)
Eine allgemeine Unzufriedenheit also – eine Unzufriedenheit mit der sozialen Stellung und das Sprühen des Hakenkreuzes ergeben demnach keine politische Motivation. Vielmehr ist dumpfdeutsche Agression u. U. auch mit tödlichem Ausgang, das normale durchschnittliche Risiko. Wo Nazis sich als Nazis zu erkennen geben, werden sie als politisch motiviert wahrgenommen und wenn die Zeichen auf Lichterkette stehen wird dann auch mal gemeinschaftlich protestiert – wobei gerade dort die Polizei bemüht ist, zu bestimmen was zulässiger Protest und was zulässige Berichterstattung ist. Wenn Nazis im Dunklen agieren und töten, dann bleiben sie unsere Nachbarn.(Und werden, wie in Dresden, in den NSU Untersuchungsausschuß gewählt.)

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