Anlässlich des Mordes an Süleyman T. durch Neonazis am 27. Juni 2001 in Hamburg-Bahrenfeld wurde laut NDR.de für Samstag eine stille Gedenkdemonstration angekündigt, die um 13 Uhr in der Grossen Bergstraße am Bahnhof Altona / Neue Große Bergstraße starten soll.
Über die gestrige Pressekonferenz zum Thema "Haben die Sicherheitsbehörden bei den Ermittlungen in der rechtsextremistischen Szene versagt?" und das Gedenken am Ort berichten neben NDR.de auch Abendblatt, Taz, HamburgJournal, Welt und Agenturen.
Wir dokumentieren an dieser Stelle einen Text, den wir auf der Website der Türkischen Gemeinde Hamburg und Umgebung / Hamburg ve Çevresi Türk Toplumu gefunden haben:
Sind die Ermittlungsbehörden auf dem rechten Auge blind?
Zwischen 2000 und 2006 wurden von einer terroristischen Nazizelle ein griechischer und acht türkische Gewerbetreibende gezielt ermordet. Dazu kommt noch der Mord an einer Polizeibeamtin. Ein ganzes Jahrzehnt konnten sich deren Mitglieder frei bewegen und ihre Morde planen.
Es ist ein Skandal, dass es den Ermittlungsbehörden in dieser Zeitspanne nicht gelungen ist, die Täter zu ermitteln, obwohl die rechte Szene doch von Verfassungsschutz und LKA beobachtet wird. Oder geschieht dies vielerorts nur halbherzig? In diesem Sinne äußert sich auch der Rechtsterrorismus-Experte Bernd Wagner in einem Interview mit der Nachrichtenagentur dapd:
»Wir haben immer darauf aufmerksam gemacht, dass sich aus der Szene heraus Gruppierungen entwickeln, die sehr militant sind und möglicherweise den Übergang zum Terrorismus vollziehen«. Schon in den neunziger Jahren habe es mehrere entsprechende Hinweise gegeben. »Sie wurden aber von den Sicherheitsbehörden mit spitzen Fingern angefasst«, fügte Wagner hinzu.
Die Türkische Gemeinde ist äußerst besorgt überdiese Entwicklung. Wir hoffen, dass die Ämter jetzt nicht zur Tagesordnung übergehen, sondern verstärkt Anstrengungen unternommen werden, den Rechtsterrorismus gezielt zu bekämpfen.
Hüseyin Yılmaz
(Vorsitzender)
Text aktualisiert am 18.11.