Die FSK-Musikredaktion präsentiert das WUTZROCK-FESTIVAL 2011 vom 26. bis 28. August
Ein buntes Programm aus Musik, Poesie und Theater – handverlesen mit Liebe zum Detail und Riecher für Besonderes. Mit klaren politischen Botschaften und Plattform für politische Gruppen, Initiativen und Organisationen: So kennt man das Wutzrock-Festival seit Jahren. Selbst Menschen, die überhaupt nichts mit Rock am Hut haben, ist das in Eigenregie und Ehrenamt organisierte Festival ein Begriff.
Zu Anfang war das echte Pionierarbeit. Ein Open-Air dieser Art gab es 1979 so gut wie gar nicht. Inzwischen sind über 30 Jahre vergangen, in denen bereits einiges durchgestanden wurde, inklusive sintflutartiger Regenfälle und notorischer Geldnöte. Umsonst und Draußen lebt größtenteils vom Verkauf seiner Speisen und Getränke und von den Standmieten der Händler. Obwohl Wutzrock sich der Unterstützung einer Reihe von Festivalpartnern, Sponsoren und Fürsprecher erfreut, bleibt es hart für die Kultur. Regen ist da nicht nur etwas, was nass macht, sondern auch Löcher in die Kassen reißt.
Letztes Jahr kam der Dauerregen und mit ihm der größte SchlammAssel seit Bestehen des Festivals. Ein Wutzrock 2011 war mehr als ungewiss. Was sich allerdings in den Wochen und Monaten danach entwickelte, ist noch immer nicht zu fassen. Wochenlang wurde geschuftet, damit sich die Schlammwüste am Eichbaum langsam aber stetig wieder eine grüne Wiese zurück verwandeln kann. Zusammen mit Wegbegleitern vor, auf und hinter der Bühne wurden Spendenaktionen und Benefiz-Veranstaltungen auf die Beine gestellt. Das tolle an dieser Nachricht ist, es hat gereicht! Das alles muss gefeiert werden, und zwar drei Tage lang – umsonst und draußen.
Vom 26. bis 28. August rocken Newcomer, global-musikalische Lokalmatadore und international bekannte Szene-Musiker das Wutzrock-Festival 2011. Natürlich kommen auch die Liebhaber der feinen Poesie und bissigen Ironie wieder voll auf ihre Kosten. Ob Jam-Sessions, straighten Rock, erdigen Funk, Indie-Perlen im Stadionrockformat, afroakribischen Sound aus St. Petersburg oder Elektro fürs Herz: Wutzrock hat auch dieses Jahr ungeahnte Schätze in petto.
Sinnesfreuden der besonderen Art verspricht etwa DIE RAKEDE, denn hier haben alle Erdlinge die Chance auf einen Trip in kosmische Höhe. Ihre Musik ist ein klanggewordener Melting-Plot: LE FLY fordern auf zum Tanz. Zucker fürs Ohr und Kopfsport für die Gehirnwindungen: Das sind RAINER VON VIELEN. Von der ersten Sekunde an werden Stile und Stimmungen verquickt, das einem schwindlig wird – unverwechselbar, unfassbar und absolut tanzbar. Ein wenig verschwitzt könnte es auch bei SLIME zugehen. Die Band, die wie keine zweite ganze Generationen prägte, lässt es seit 2010 auf ausgesuchten Bühnen wieder so richtig krachen. Genau dort laufen auch die lässigen und groovigen OHRBOOTEN zu ihrer Höchstform auf. Ihre Musikrichtung nennen sie Gyp-Hop und ihr Bandname lässt viel Raum für Interpretationen. So ziemlich alle Register des Indie-Rock ziehen CRIME CILLING JOKER MAN aus Freiburg, und zwar immer tight, spannend, nie ausgelutscht. Ob auf dem Kopfsteinpflaster, im Club oder beim diesjährigen „creole“ Wettbewerb Hamburg & Schleswig Holstein, DANUBE`S BANK spielen sich mit ihrem eigenwilligen und hochenergetischen Gypsy Swing in Herz und Beine. Mit ihrem schwerelosen Mix aus kubanischen Rhythmen, fetzigem Ska, groovenden Funk und kongolesischem Surf-Soukous stehen MARKSCHEIDER KUNST seit Jahren für energiegeladene Live-Shows und kontrastreichen Sound. Bei 7-SEALS springt einem die Faszination für das Unerklärliche und Düstere geradezu in die Ohren. Fantasy-Folk-Powermetal vom Feinsten. 4TH TIME AROUND schlagen da etwas ruhigere Töne an. Ihre Musik würde sich gut als Soundtrack eines Tarantino Films anbieten.
Das leidenschaftliche Festivalbesucherherz dürfte allerdings in Sachen guter Musik noch öfter höher schlagen. Das vollständige Programm sowie Informationen zu den Künstlerinnen und Künstler gibt es unter www.wutzrock.de
Anfahrt mit Bus und Bahn bis S-Bahn Station „Mittlerer Landweg“ weiter mit Buslinie 330 oder 321 und zu Fuß, mit dem Auto, Abfahrt Allermöhe